© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 07/23 / 10. Februar 2023

Filmkritik Gregory Peck Collection
Sympathischer Hollywood-Star
Werner Olles

Gregory Peck (1916–2003) zählte zu großen Hollywood-Legenden und drehte zwischen 1948 und 1998 über sechzig Filme aller Genres.

In „Sein größter Bluff“ (1954) spielt er einen Herumtreiber, dem zwei reiche Brüder eine Banknote im Wert von einer Million Pfund überlassen. Die Bedingung lautet, daß er das Kapital nicht antastet. Dennoch verändert sich dadurch sein ganzes Leben, alle Türen stehen ihm plötzlich offen. Die unterhaltsame Komödie über die Vorteile, die bereits der Anschein von Reichtum mit sich bringt, beruht auf einer Erzählung von Mark Twain.

Berlin im Jahr 1953. Nachdem sowjetische Agenten einen US-Unteroffizier entführt haben, soll es zu einem Austausch gegen gefangene russische Spione kommen. Der US-Militär-Geheimdienst unter Colonel Steve van Dyke (Gregory Peck) geht zum Schein auf die Forderung ein. Doch die Aktion wird erheblich erschwert, weil im Kalten Krieg der Supermächte niemand dem anderen traut, weshalb die Befreiungsaktion zu scheitern droht. „Das Unsichtbare Netz“ (1953) ist ein spannender und fintenreicher Agenten-Thriller vor der Kulisse des Nachkriegs-Berlin.

In „Flammen über Fernost“ (1954) spielt Peck den neurotischen kanadischen RAF-Piloten Bill Forrester, der 1945 im Burma-Krieg mitten im Dschungel notlanden muß. Wider Erwarten bewährt sich der Offizier, der bei einem Bombenangriff seine Frau verloren hat, und kann sich mit seinen Männern durch die glühende Hitze und den gewaltigen Dschungel zum Stützpunkt durchschlagen. Das psychologisch vertiefte Kriegsabenteuer unter der Regie von Robert Parrish ist packend und realistisch erzählt.

In J. Lee Thompsons Agentenfilm „Der gefährlichste Mann der Welt“ (1968) soll der Biochemiker Professor Hathaway (Gregory Peck) im Auftrag des britischen Geheimdienstes während der chinesischen Kulturrevolution eine in Rot-China entwickelte Wachstumsformel entwenden, die es den Kommunisten ermöglichen würde, die Dritte Welt zu erpressen und auf ihre Seite zu ziehen. In Zusammenarbeit mit dem US-Geheimdienst und dem russischen KGB gelingt es Hathaway, an die Formel zu kommen. Er weiß jedoch nicht, daß seine eigenen Leute ihm eine Minibombe in den Kopf eingepflanzt haben, die bei seiner Verhaftung gezündet wird. Ein ziemlich unglaubwürdiger und nur leidlich spannender Film.

DVD: Gregory Peck Collection. Pidax Film 2022, Laufzeit 85/90/98/95 Minuten