© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/18 / 14. Dezember 2018

Meldungen

Herber Rückschlag für neue Immuntherapie

Philadelphia. Die Cart-T-Zelltherapie gilt seit 2011 als Hoffnungsträger bei der Krebsbehandlung des blutbildenden Systems (JF 37/18). Sie programmiert bestimmte weiße Blutkörperchen, die T-Zellen, derart um, daß sie Tumorzellen erkennen und bekämpfen. Obwohl einige Patienten an den Nebenwirkungen der Immuntherapie starben, zeitigte sie insgesamt aber überwiegend Erfolge. Daher wirft nun der Tod eines US-Patienten einen Schatten auf das innovative Verfahren, weil sich nicht nur wie erwünscht T-Zellen, sondern auch Tumorzellen veränderten. Dies habe bei dem jungen Patienten zu einem Rückfall mit letalen Folgen geführt, wie Mediziner von der University of Pennsylvania den unglücklichen Verlauf ihrer Immunbehandlung erklären. Allerdings sei die Therapie nur aufgrund des „vermutlich extrem seltenen“ Phänomens einer für T-Zellen „unsichtbar“ gemachten Krebszelle gescheitert (Spektrum der Wissenschaft, 12/18). (rs)

 pennmedicine.org/cancer





Abmahnverein DUH: Toyota stellt Hilfen ein

Radolfzell. Nach der Brauerei Krombacher entzieht auch Toyota der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zum Jahresende die Unterstützung (JF 49/18). „Die Entscheidung überrascht uns nicht, der Druck der Autoindustrie auf Toyota wurde immer größer“, erklärte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. Toyota habe seit 20 Jahren zu den mittelgroßen Förderern gehört: „2018 waren das 30.000 Euro und somit weniger als 0,5 Prozent unseres Jahresbudgets.“ Damit sei etwa die Dienstwagenumfrage bei Politikern finanziert worden. Daimler dementierte in der FAZ, die DUH durch Sponsoring, Spenden oder Projektbeauftragung zu unterstützen. Man habe aber bis Juli den im DUH-Haus in Radolfzell am Bodensee ansässigen Global Nature Fund unterstützt. (fis)

 www.duh.de/ueberuns





Symboltier Südamerikas: Jaguar droht Aussterben

BERLIN. Über Bolivien, Paraguay und Argentinien erstreckt sich das Gran-Chaco-Trockenwaldgebiet. Die 1,1 Millionen Quadratkilometer sind als Brennpunkt der tropischen Entwaldung zu trauriger Berühmtheit gelangt. Zoologen der Humboldt-Universität warnen daher auch vor einem Aussterben des Jaguars. Das Symboltier Südamerikas habe zwischen 1985 und 2013 ein Drittel seines Lebensraums verloren. Da dort nun die Mastrinder weiden, werde der Jaguar intensiv bejagt. Nach Einschätzung der HU-Zoologen könne die Ausrottung des Jaguar nur dann noch abgewendet werden, wenn sich die Anrainer von Gran Chaco entschließen würden, erheblich mehr als kümmerliche zehn Prozent des Gebietes unter Schutz zu stellen (Natur, 12/18). (dm)

 www.chaco-wildlife.org





Erkenntnis

„Wenn von Künstlicher Intelligenz die Rede ist, denken die meisten nur an Facebook und Google. Wir sind in der Mobilität, bei den Patenten, bei den Systemen für die autonom, automatisiert fahrenden Autos sehr weit vorne.“

Christiane Woopen, Medizinethikerin an der Universität zu Köln