© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/18 / 14. Dezember 2018

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Übergriffe auf Juden: Täter häufig Muslime

Berlin. Laut einer Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte werden die meisten antisemitischen Übergriffe in Deutschland von Muslimen verübt. Demnach gingen nach Angaben der jüdischen Opfer in den vergangenen fünf Jahren 41 Prozent der tätlichen Angriffe oder Belästigungen auf einen Muslim zurück. Auf den weiteren Plätzen folgen Rechtsextremisten (20 Prozent) und Linksextremisten (16 Prozent). In 22 Prozent der Fälle konnten die Betroffenen den Täter nicht beschreiben. Die Zahlen widersprechen damit dem Bild der Polizeilichen Kriminalstatistik, der zufolge mehr als 90 Prozent der antisemitischen Straftaten rechtsextremistisch motiviert seien. Gleichzeitig halten 85 Prozent der Befragten Antisemitismus für ein „sehr großes“ oder „ziemlich großes“ Problem in Deutschland. 2012 lag dieser Wert noch bei 62 Prozent. 39 Prozent der Studienteilnehmer verzichten deshalb „gelegentlich“ auf das Tragen von jüdischen Symbolen in der Öffentlichkeit, 32 Prozent machen dies „häufig“. Vier Prozent trauen sich gar nicht mehr mit einer Kippa auf die Straße. (ha)