© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/18 / 14. Dezember 2018

Aufgeschnappt
Beim Abort-AStA
Matthias Bäkermann

Am Freitag, dem 14. Dezember, wird am Nachmittag an der Universität Bielefeld nicht nur gequasselt, sondern auch gehandelt. Im dreistündigen Workshop „Toilet Talks & Practice: Pissen gegen das Patriarchat“ wird darüber aufgeklärt, inwieweit das Harnlassen im Kontext „rassistischer, klassistischer, ableistischer und sexistischer Herrschaftsverhältnisse“ steht. Diese Fragestellung wird gemäß des Mottos der zweiwöchigen AStA-Aktionstage „Gesellschaft. Macht. Geschlecht.“ im theoretischen Teil dieser Schulung von den Veranstaltern als mit „androzentristischen gesellschaftlichen und räumlichen Strukturen einhergehend“ begründet, soviel verrät schon jetzt die Facebook-Ankündigung.

Die aufgrund „binär-geschlechtlicher Sozialisierung“ etablierte „westliche Toilette“ soll zudem im  Praxisteil vital dekonstruiert werden: „Gemeinsam versuchen wir mit verschiedenen Piß-Techniken herauszufinden, ob das ‘im Stehen pinkeln’ tatsächlich nur Cis-Männern möglich und vorbehalten ist“. Wie die sich „sowohl wissenschaftlich als auch aktivistisch mit Urinieren beschäftigende Referent*in“ verspricht, soll der Kursus die zwölf Teilnehmer („Für wen: Menschen mit Vulva“) darüber aufklären, daß „Pissen politisch ist und als subversive, queer-feministische Praxis genutzt werden kann“.