© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/18 / 07. Dezember 2018

Zweifel an ökonomischer und kultureller Bereicherung unberechtigt
AfD-Wähler sind schlicht Ausländerfeinde
(dg)

Viele deutsche Sozialwissenschaftler, die jüngeren Fachvertreter und die sogenannten „Migrationsforscher“ vorneweg, verstehen sich nicht erst seit der Schleusenöffnung im Sommer 2015 als schnelle Eingreiftruppe des Bundeskanzleramts. Nur verzichten sie seitdem selbst auf den Schein wissenschaftlicher Objektivität. So wie der auf „soziale Ungleichheit“ spezialisierte Marburger Soziologe Martin Schröder, Jahrgang 1981, der für das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW, Berlin) herausfand, „wer AfD wählt“. Anders als es ein medial weit verbreitetes Vorurteil besagt, seien es nicht „sozial Abgehängte“, die mit dieser Partei sympathisieren. Aufgrund von DIW-Daten, seit 1984 jährlich erhoben in 12.000 Haushalten, unterschieden sich AfD-Anhänger nicht durch ihr Einkommen, sondern allein durch „Ausländerfeindlichkeit“ von anderen Befragten (German Socio-Economic Panel, 975/2018). „Ausländerfeindlich“ ist nach Schröders Prämisse, die voraussetzt, was er als Resultat erwartet, wer nicht wolle, daß „Flüchtlinge“, die er mit Migranten gleichsetzt, „nach Deutschland einwandern“. Wer fürchte, sie brächten weder ökonomische Vorteile noch „kulturelle Bereicherung“, sondern untergrüben die deutsche Kultur und destabilisierten das Land, habe die für Schröder gänzlich unbegründete „Einstellung eines Ausländerfeindes“. 


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