© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/18 / 07. Dezember 2018

Meldungen

Facebook entsperrt Hamed Abdel-Samad

BERLIN. Facebook hat die Sperre des Politologen Hamed Abdel-Samad aufgehoben. Abdel- Samad, der an der Islamkonferenz in Berlin teilnahm, war wegen eines islamkritischen Beitrags für drei Tage gesperrt worden. Der Rechtsanwalt und Publizist Joachim Steinhöfel, der einen Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung gestellt hatte, kritisierte das Vorgehen des US-Unternehmens scharf. „Die Löschung des klugen und lesenswerten Textes von Hamed Abdel-Samad und seine Sperrung sind ein neuer Höhepunkt in der an Komplettversagen reichen Geschichte von Facebook“, sagte Steinhöfel gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. Durch die Sperrung solle „ausgerechnet ein herausragender Repräsentant des liberalen und säkularen Islam mundtot gemacht“ werden. Anlaß für die Sperre war ein Text, in dem Abdel-Samad junge Moslems kritisiert, nur die Vorzüge des Westens zu genießen, ohne dessen Freiheit zu verteidigen. Mehrere Facebook-Nutzer, die aus Solidarität den Text des Autoren kopierten und teilten, berichteten, daß dieser von Facebook gelöscht worden sei. Über sein Facebook-Profil bot Steinhöfel ebenfalls wegen des Beitrags Gesperrten an, sich bei ihm zu melden: „Wir klagen dann.“ Um die Kosten für diese, aber auch für künftige ähnliche Fälle aufzufangen, hat Steinhöfel ein Spendenkonto über seine Initiative „Meinungsfreiheit im Netz“ eingerichtet. (ag/gb)

 meinungsfreiheit.steinhoefel.de





Japan senkt Rundfunkgebühr

Tokio. Der japanische öffentlich-rechtliche Rundfunksender Nippon Hoso Kyokai (NHK) hat angekündigt, seine Gebühr zu reduzieren. Bis Oktober 2020 soll die Abgabe um 4,6 Prozent verringert werden. Bereits 2012 hatte NHK den Beitrag um sieben Prozent gesenkt. Damit kostet der terrestrische Empfang künftig 1.201 Yen monatlich (9,30 Euro), der Satellitenempfang 2.128 Yen (16,40 Euro). In Japan müssen – anders als in Deutschland – Personen ohne Fernsehgerät keine Gebühr bezahlen. Durch die Senkung gehen dem Sender 32,8 Milliarden Yen der derzeit 706 Milliarden Yen (5,5 Millionen Euro) im Jahr verloren. Der Schritt gehört zu der Abmachung, sich an einer Online-Plattform von privaten Fernsehkanälen beteiligen zu können. (gb)