© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/18 / 07. Dezember 2018

Denunziations-Leitfaden der Amadeu-Antonio-Stiftung
Ein Schritt zu weit
Fabian Schmidt-Ahmad

Der „Kampf gegen Rechts“ ist ein Kampf gegen das Bürgertum – finanziert von ebenjenem Bürgertum. Ein schönes Geschäftsmodell, mit dem unter anderem die Amadeu-Antonio-Stiftung (AAS) ihr millionenschweres Einkommen bestreitet. Nur sollten die Beteiligten Diskretion bewahren, schließlich wird nach außen ein Kampf gegen „Nazis“ geführt. 

Die Broschüre „Ene, mene, muh – und raus bist du!“ hat hier unfreiwillig für Transparenz gesorgt (JF 45/18). Selbst für die ASS, ohnehin berühmt für pseudowissenschaftliche Prosa, ist dieser Denunziations-Leitfaden für Erzieher derart lächerlich geraten – an ihren blonden Zöpfen sollt ihr sie erkennen! –, daß CDU-Politiker die Gunst der Stunde nutzten. 

Öffentlichkeitswirksam empfahl der stellvertretende Bezirksbürgermeister von Neukölln, Falko Liecke (CDU), Kindergärten, die Handreichung nicht zu benutzen. Die Unionsfraktion im Bundestag will diese sogar ganz einstampfen. Entsprechend dünnhäutig die Reaktion: „Durch gezielte Auslassungen, falsche Zitierungen und gewollte Mißinterpretationen“, so die ASS, werde der Eindruck erweckt, mit der Handreichung „die politische Einstellung der Eltern zu erfassen und zu kontrollieren“. Die ASS muß es schließlich wissen, macht sie im „Kampf gegen Rechts“ doch genau das.