© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/18 / 16. November 2018

Blick in die Medien
Finis Germania
Tobias Dahlbrügge

Was stimmt hier nicht? Das Sendeformat heißt „Germania“, der Titel wird auch noch in Fraktur eingeblendet und mit deutscher Volksmusik untermalt. Doch die Protagonisten der Beiträge haben beinahe ausnahmslos ausländische Wurzeln, vornehmlich im arabischen oder afrikanischen Kulturkreis. „Germania“ ist eine Produktion von „Funk“, dem „Jugendangebot“ von ARD und ZDF bei Facebook und YouTube.

Um permanent weitere Folgen über die neuen Plusdeutschen produzieren zu können, wird alles vor die Kamera gestellt, was der Verherrlichung von Multikulti dient, vom unbekannten schwarzen Nachwuchs-Comedian bis zum Rapper-Opa „Massiv“ orientalischer Herkunft, der nostalgisch von seiner Jugend in Pirmasens schwärmt. Die Einwanderer-Biographien und die ihrer Eltern werden emphatisch, fast frenetisch nachgezeichnet, die Lebenswege deutscher Elternteile dagegen marginalisiert.

Migrationshintergrund zu haben ist cool, deutsch sein dagegen nicht.

Die Botschaft ist ebenso subtil wie frontal aggressiv: Schaut her, ihr Kartoffeln! Euer Deutschland ist jetzt „bunt“, und ihr könnt nichts mehr dagegen tun. Die Inhalte changieren zwischen anmaßender Selbstdarstellung und Selbstbemitleidung. Man möchte spontan den Bildschirm aus dem Fenster werfen.

Um die perfide Relativierung auf die Spitze zu treiben, haben die Macher das Subformat „Germania Ost“ fabriziert. Hier berichten Ostdeutsche über ihre „Integration“ in die BRD. Ansage: Auch Ossis sind im Grunde „Migranten“, und es macht doch keinen Unterschied, ob jemand aus Leipzig, Beirut oder Mogadischu stammt.

Dem einheimischen Zuschauer bleibt nur die ohnmächtige Wut darüber, dieses Propaganda-Machwerk auch noch mit seinen abgepreßten Zwangsgebühren bezahlen zu müssen. Höchste Zeit, dem „Wahrheitsfernsehen“ den Stecker zu ziehen und die Milliardensäufer vom Lerchenberg zum Arbeitsamt zu schicken.