© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/18 / 16. November 2018

Lesereinspruch

Nur Bares ist Wahres

Zu: „Die digitale Renaissance des Goldes / Geld entpolitisieren“ von Thorsten Polleit (JF 46/18)

Hier wird eine großartige Zukunft für digitales Gold versprochen. Viele Volkswirtschaftler versprechen viel, wenn es etwas Neues gibt. Digitales Gold ist die Weiterentwicklung der Gold-Zertifikate, die heute zehnfach überzeichnet sind. Papier ist eben geduldig, sowohl beim alten Zertifikat-Gold als auch beim neuen digitalen Gold. Dieses hat zwei Risiken: 1. Das Papier der Garantie ist nichts wert. 2. Die digitale Berechnung und Distribution als Recheneinheit ebensowenig. Die Royal Mint erzielte ein schlechtes Ergebnis und hat als Lösung dieses neue Produkt geschöpft, da sie sich wohl in Anlehnung des Zertifikat-Goldes denselben Hype (Windfall-Profit) verspricht. Anlegern ist das nicht zu empfehlen, denn nur festes, wahres, echtes, physisches Gold hat seinen dauerhaften Wert, auch wenn der Preis spekulationsgetrieben (durch Zertifikate) Schwankungen hat. Wer Sicherheit kauft, kauft kein Papier oder Versprechen, sondern Wahres. Wenn alles zusammenbricht, haben nur die Metalle noch Wert. Dieses Szenario steht uns allen ins Haus. Der Wettbewerb der Währungen ist so gesehen kein Argument.

Henry Paul, Frankfurt am Main