© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/18 / 16. November 2018

Auffälligkeiten in Hessen
Vorsicht, Wahlbetrug!
Kurt Zach

Von russischen Trollen zu raunen, die sich dreist in westliche Wahlen einmischen, gehört zum Standardrepertoire der politisch Rechtgläubigen. Als ob wir für Wahlbetrug ausländische Hilfe bräuchten: Das schaffen wir auch selbst. Da wurden bei der jüngsten Hessen-Wahl doch glatt mal in Frankfurt mindestens 900 Wahlzettel „falsch zugeordnet“ und grotesk niedrige Stimmenanteile für CDU und AfD gemeldet. Anderswo verhinderten mysteriöse Software- und Telefonprobleme die korrekte Ergebnisübermittlung, oder die Auszählung wurde gleich einfach nur „geschätzt“. Ganz schön peinlich für ein Land, in dem sonst ganze Fahrzeugflotten wegen penibel gemessener Mikrogramm-Grenzwerte stillgelegt werden.

Flink reden sich die Behördenverantwortlichen, von den Stromlinienmedien eilfertig sekundiert, auf „ärgerliche Pannen“ heraus. Seltsam nur: Die „Pannen“ begünstigen regelmäßig vor allem Grüne und Linke, während mal CDU oder FDP, allen voran aber die AfD um Wählerstimmen und Parlamentssitze betrogen werden. Und das nicht zum ersten Mal – auch in Hamburg, Bremen und Sachsen-Anhalt waren zuletzt Wahlfälschungen zu Lasten der AfD aufgeflogen. Was noch alles unentdeckt blieb, weiß keiner. Mit Unbehagen sehen die Bürger mit an, wie ihr einst wohlgeordnetes Deutschland selbst in der demokratischen Grunddisziplin zur Bananenrepublik mutiert.