Wer unbedingt AfD wählen will, solle das nur tun, schleuderte Sachsens SPD-Chef Martin Dulig auf dem Parteitag in Dresden seinen Genossen entgegen. Um totzig fortzufahren: Aber dann „soll keiner hinterher zu mir kommen“, um zu fragen, wer sich um die Rente, den öffentlichen Nahverkehr oder andere politische Themen kümmere, so der stellvertretende Ministerpräsident des Freistaats. Duligs Enttäuschung über das ungezogene Wahlvolk mußte wohl raus. Seine Sozialdemokraten kamen in Umfragen zur Landtagswahl auf gerade mal die Hälfte der AfD-Zustimmungswerte. Doch der frisch Wiedergewählte gibt sich auch selbstbewußt: „Verzagtheit macht klein. Die Idee der Sozialdemokratie ist größer.“ Ob allerdings Dulig, im Nebenamt SPD-Ost-Beauftragter, den sächsischen Sozialdemokraten mit seiner Wählerschelte wirklich einen Dienst erwiesen hat? Vielleicht sind sie auch nur einen großen Schritt weiter auf dem Weg zur Kleinpartei.