© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/18 / 19. Oktober 2018

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Geiselnehmer von Köln ist syrischer Flüchtling

KÖLN. Nach der Geiselnahme am Kölner Hauptbahnhof hat die Polizei den Täter als syrischen Flüchtling identifiziert. Die am Tatort gefundenen Ausweispapiere gehörten zweifelsfrei zum Geiselnehmer, hieß es in einer Stellungnahme von Staatsanwaltschaft und Polizei. Bei dem Mann handle es sich demnach um einen 55jährigen Syrer, der sich seit März 2015 in Deutschland aufhalte und als Asylberechtigter anerkannt sei. Er habe eine vorläufige Aufenthaltsgenehmigung bis Juni 2021. Den Ermittlungen zufolge hatte der Syrer am Montag, ausgestattet mit einem Koffer und einer Sporttasche voll Benzin und Gaskatuschen, in einem Schnellrestaurant einen Molotowcocktail gezündet. Eine 14jährige wurde dabei schwer verletzt. Anschließend verschanzte sich der Täter mit einer Geisel in einer Apotheke. Die Einsatzkräfte stürmten die Apotheke, befreiten die leichtverletzte Geisel und schossen auf den Syrer. Er liege derzeit im Koma, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Ein terroristischer Hintergrund werde noch geprüft. Zuvor sei der Täter 13mal polizeilich in Erscheinung getreten, unter anderem wegen Diebstahl, Bedrohung, Betrug und Hausfriedensbruch. Nur eine dieser Taten sei vor Gericht gekommen. (ha)