© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/18 / 19. Oktober 2018

Ausgrenzung durch die Frankfurter Buchmesse
Die Kraft des Guten
Dieter Stein

Man muß es einräumen: Am Ende haben die Maßnahmen der Frankfurter Buchmesse der JUNGEN FREIHEIT zu ihrem wohl erfolgreichsten Messeauftritt aller Zeiten verholfen. 27 Jahre lang waren wir dort nur einer unter 7.000 Ausstellern. Nun aber zählten wir zu den heimlichen „Stars“ – mit einer Medienaufmerksamkeit, von der wir sonst nur träumen können; wir schafften es ins Fernsehen, Radio und zahlreiche Presseartikel. Die Resonanz war sogar noch größer als im vorigen Jahr, als die Messeleitung höchstselbst Demos „für Toleranz“ vor „rechten Ständen“ abhielt. Und dazu verhalfen uns nicht nur die Medien, die die Messe dafür kritisierten, diese Zeitung zu diskriminieren, sondern auch jene, die dies verteidigten, wie etwa der Deutschlandfunk. Auch schlechte Presse ist eben Presse.

Selbst der Mangel an Besucherverkehr wurde dank der erstaunlich massiven Mobilisierung der eigenen Leser sowie interessierter Bürger wettgemacht, die angaben, die JF zwar nicht zu kennen, doch wegen der Berichterstattung nun „mal gucken“ zu wollen. 

Dennoch ist all das kein Grund, das skandalöse Verhalten der Messe nicht anzuprangern, deren Absicht war und ist, kritische Verlage an den Rand zu drängen und zu ghettoisieren. Daß sie sich dabei als „ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“ (Goethe) erwiesen hat, ist lediglich ausgleichende Gerechtigkeit.