© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/18 / 12. Oktober 2018

Meldungen

Silicon Valley: Visionen vom KI-Jungbrunnen

KÖLN. Der Physiker und Wissenschaftsjournalist Rangar Yogeshwar prognostiziert, daß die technologischen Veränderungen bis 2030 gewaltiger ausfallen werden als in den vergangenen zwölf Jahren. Motor dieser alle Bereiche erfassenden Umwälzungen werde die „Künstliche Intelligenz“ (KI) sein. Wie er bei einem Besuch im Silicon Valley, beim Unternehmen Alcahest („Jungbrunnen“), der Gründung des Stanford-Neurologen Tony Wyss-Coray, erfahren habe, folge man dort „großen Visionen“. Bisher habe man die Welt digital umgestaltet, nun beginne der Einstieg ins posthumane Zeitalter, das „das Leben an sich verändert“. Viele in Silicon Valley träumen davon, 120 Jahre alt zu werden und gesund zu bleiben. Der Kampf gegen das Altern gelte als ein dank KI „lösbares Problem“. Daher würden große IT-Unternehmen wie Google dieses Ziel „mit Milliardenbudgets“ verfolgen (Zeitzeichen, 7/18). (dg)

 yogeshwar.de





Nobelpreisträger für mehr grüne Gentechnik

LINDAU. Auf der 68. Lindauer Nobelpreistagung schlug der Molekularbiologe Richard J. Roberts harsche Töne an. Eine Greenpeace-Kampagne gegen grüne Gentechnik, von der sich die Politik zur Jahrtausendwende unter Druck setzen ließ, zeitige bis heute fatale Konsequenzen. Um dem Vitamin-A-Mangel vor allem bei Kindern in Asien abzuhelfen, hätte der „Goldene Reis“, eine genetisch veränderte Sorte mit hohem Gehalt von Provitamin A, seit 2002 großflächig angebaut werden können. Stattdessen sei durch Greenpeace, so klagte der Medizin-Nobelpreisträger von 1993, verhindert worden, in der Dritten Welt mit dem Hunger auch die Folgen des Vitamin A-Mangels, Blindheit und sogar Tod, zu bekämpfen. Roberts warb in Lindau daher für seinen 2015 gestarteten Werbefeldzug für grüne Gentechnik, den bisher 134 Nobelpreisträger unterzeichneten (Deutsche Universitätszeitung, 7/18). (ck)

 allowgoldenricenow.org





CO2-Dieselvorteile: „Die Realität sieht anders aus“

DESSAU. Das Umweltbundesamt (UBA) bezweifelt die Vorteile des Dieselantriebs. „Bei gleicher Motorisierung stoßen Diesel-Pkw theoretisch zwar bis zu 15 Prozent weniger CO2 aus als Benziner. Die Realität sieht aber anders aus“, heißt es in einer UBA-Analyse. Dies spiegle sich bei der Leistung und beim Gewicht der Neuwagenflotte wider: Mit 120 Kilowatt (kW/163 PS) und 1.701 Kilogramm (kg) lagen 2016 Diesel-Pkw 21 kW bzw. 387 kg über den Werten von Benzin-Pkw. „Die entsprechend höheren Verbräuche dieser schweren und leistungsstarken Dieselautos zehren den CO2-Vorteil auf“, so das UBA. (fis)

 umweltbundesamt.de





Erkenntnis

„Das Humboldtsche Gymnasium der Fragestellung, wohin wollen wir, was heißt Urteilskraft, werden wir mündige Bürger – das ist genau die richtige Anstalt, um die Folgen der Digitalisierung zu thematisieren.“

Christian Füller, Politikwissenschafter und Blogger (Pisaversteher.com)