© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/18 / 12. Oktober 2018

Meldungen

Namibia: Landerwerb wird neu geregelt  

WINDHUK. Namibias Staatspräsident Hage Geingob hat bei der 2. Nationalen Landkonferenz in Windhuk erklärt, daß es nicht mehr länger hinnehmbar sei, daß der Großteil des Landes einer Minderheit gehöre. Alle Themen der Landfrage müßten jedoch mit „offenem Ausgang diskutiert“ werden. Angaben der Allgemeinen Zeitung (AZ) zufolge erklärte Geingob, daß die Forderung nach Grund und Boden direkt die Menschenwürde landloser Bewohner tangiere und eng mit dem Anspruch auf Gleichberechtigung verbunden sei. Obwohl weiße Grundbesitzer in Namibia nicht existentiell bedroht seien, stelle die ungleiche Landverteilung dennoch eine „Gefahr für den Erhalt von Frieden und Stabilität“ dar. Parallel dazu betonte der Staatspräsident, daß das namibische Grundgesetz eine „willkürliche“ und ersatzlose Enteignung von Grundbesitz nicht gestatte und es eine solche unter seiner Präsidentschaft nicht geben werde. Laut AZ haben die 800 Delegierten der Konferenz beschlossen, das gescheiterte Prinzip des „willigen Käufers, willigen Verkäufers“ (JF 34/14) abzuschaffen, und durch „alternative und beschleunigte Methoden des Landerwerbs“ zu ersetzen. Zudem sei die Empfehlung verabschiedet worden, „un- oder nichtgenutztes Farmland von Namibiern“ ebenso gegen angemessene Entschädigung zu enteignen wie kommerzielles Farmland, das sich im Besitz von Ausländern befinde. (ctw)





Bolsonaro will politische Linie beibehalten

RIO De Janeiro. Brasiliens rechter Präsidentschaftskandidat Jair Bolsonaro hat nach seinem Wahlsieg in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl bekräftigt, daß er auch in der zweiten Runde am 28. Oktober den Kampf gegen Waffenmißbrauch, Kriminalität und Korruption sowie die Verschlankung des Staatspapparates in den Mittelpunkt stellen werde. Der ehemalige Offizier, der mit 46 Prozent der Stimmen den linken Kandidaten Fernando Haddad (29 Prozent) auf Platz zwei verwies, betonte in einem Radiointerview, daß er nicht plötzlich zu einem kleinen „Peace and Love Jair“ werden könne, der sich nur selbst verrate. Derweil hat der Mitte-links-Politiker Ciro Gomes, der mit 12,5  Prozent der Stimmen auf Platz drei landete, laut Reuters erklärt, daß er für die zweite Runde Haddad unterstützen werde. Der Nachrichtenagentur zufolge habe Haddad jedoch nur eine Chance, die Stichwahl zu gewinnen, wenn er sich von seinem politischen Mentor, dem ehemaligen Präsidenten Lula, distanziere. Dieser wurde der passiven Korruption und Geldwäsche für schuldig befunden und zu mehr als zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Einer der ersten Schritte Haddads nach der Wahl sei jedoch gewesen, Lula in seiner Gefängniszelle zu treffen. (ctw)