© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/18 / 28. September 2018

Konflikt zwischen Nord- und Südkorea
Aufeinander zugehen
Detlef Kühn

Nach dem Koreagipfel stellt sich die Frage: wie könnte es nun weitergehen? Die Amerikaner dringen auf eine möglichst schnelle Wiederaufnahme der Atomabrüstungsgespräche mit dem Norden. Ob dabei schnell spektakuläre Erfolge möglich sind, darf bezweifelt werden. Da hier der Teufel im Detail liegt, ist eher noch mit längeren Verhandlungen zu rechnen. Es wäre wünschenswert, wenn Donald Trump die dafür notwendige Geduld aufbrächte. 

Dagegen werden sich die beiden Koreas wohl zunächst auf die förmliche Beendigung des andauernden Kriegszustandes konzentrieren. Sie würde zu einer spürbaren Entspannung der Lage an der innerkoreanischen Grenze führen. Danach könnte man über den Ausbau von Straßen- und Bahnverbindungen zwischen dem Norden und dem Süden reden und touristische Projekte (wieder) realisieren. Eine der leichteren Übungen wird es sein, gemischte Mannschaften bei internationalen Sportveranstaltungen auftreten zu lassen. 

Bei innerkoreanischen Wettbewerben wird es – wie seinerzeit auch im geteilten Deutschland – schon schwieriger werden. Um daran etwas zu ändern, bedürfte es mutiger Entscheidungen nicht nur der Kommunisten im Norden, sondern auch der Demokraten im Süden der geteilten Halbinsel. Sie müßten sich für den Nachbarn öffnen, den sie noch immer am meisten fürchten.