© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/18 / 07. September 2018

Meldungen

Zunahme von fremden Wildbienen in Bayern

MÜNCHEN. Auf dem 20 Hektar großen, blütenreichen und pestizidarmen Areal des Botanischen Gartens in München wurden von 2015 bis 2017 106 von 515 in Bayern vorkommenden Wildbienen-Arten angetroffen. Das ist gegenüber einer Bestandaufnahme aus den 1990ern eine Vermehrung um 30 Prozent. Unter den Neulingen überwiegen wärmeliebende Arten wie die Holz-, die Mauer- und Langhornbiene. Drei Wildbienenarten, die eher kühlere Lebensräume wie Wälder bevorzugen, wurden nicht wiedergefunden. Diese markante Veränderung des Artenspektrums resultiert „höchstwahrscheinlich aus der Klimaerwärmung“, denn seit 1997 ist die Jahresmitteltemperatur in München um 0,5 Prozent gestiegen und die Winter haben sich um vier Wochen verkürzt (Naturwissenschaftliche Rundschau, 5/18). (ck)

 www.botmuc.de/





Anpassungsstrategien von Seen im Klimawandel

BERLIN. Für die Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie schreiben das warme Frühjahr und der heiße Sommer 2018 den Trend ihrer Langzeitstudie „Seen im Klimawandel“ fort. Weltweit sei seit 1985 ein Anstieg der sommerlichen Seetemperaturen um 1,2 Grad Celsius zu registrieren. Dieser Anstieg sei stärker als der vergleichbarer Lufttemperaturen. Auch veränderte Licht-, Sauerstoff- und Nährstoffverhältnisse hätten negativen Einfluß auf das Ökosystem See genommen. Zudem führten höhere Temperaturen dazu, daß sich wärmetolerante Arten verstärkt nach Norden ausbreiten und kälteliebende Arten verdrängen. Gefordert sei ein flexibles Gewässermanagement, das die Dynamik ganzer Einzugsgebiete erfasse und tragfähige Anpassungsstrategien für „die neuen Unsicherheiten“ entwickle (Natur und Landschaft, 7/18). (ck)

 www.igb-berlin.de





Windenergie: Probephase bei der Vogelerkennung

STUTTGART. Mit einem naturverträglichen Ausbau ihrer Kapazitäten möchte die Windenergie­branche ihr Ansehen aufpolieren (JF 22/15). Um ein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko für Vögel und Fledermäuse zu vermeiden, sind technische Systeme zur automatisierten Vogelerkennung und bedarfsgerechten Abschaltung in der Erprobung. In der Genehmigungspraxis finden sie keine Anwendung, da die Systeme in Pilotprojekten erst auf ihre Zuverlässigkeit getestet werden sollen. Zu befürchten ist, daß automatische Abschaltungen Effizienzeinbußen der Turbinen verursachen, die wiederum zu verstärktem Neubau und Flächenfraß führen würde. Die Überprüfung der Langzeitwirkung milderer Mittel wie der Vergrämung steht noch aus (Naturschutz und Landschaftsplanung, 7/18). (li)

 www.nul-online.de





Erkenntnis

„Die dringend erforderliche und von der Mehrheit der Bevölkerung gewollte Energiewende hin zu erneuerbaren Energien wird die AfD politisch nicht bearbeiten.“

Agnes Becker, Schreinerin, Tierärztin und ÖDP-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl in Bayern