© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/18 / 07. September 2018

Frisch gepresst

Waffenbesitz. Bei immer mehr Menschen schwindet das Vertrauen in Polizei und Rechtsstaat. Die Anträge für den Kleinen Waffenschein steigen von Jahr zu Jahr. Wirklich schützen kann sich der Bürger gegen Migrantengangs und Einbrecherbanden aber nicht mit Pfefferspray und Schreckschußwaffen. Nur eine Liberalisierung des Waffenrechts kann das Sicherheitsgefühl des einzelnen erhöhen. Waffen, das macht Ron Siderius in seinem sehr übersichtlich und flüssig geschriebenen Buch deutlich, schaffen nicht mehr Unsicherheit, sondern sorgen im Gegenteil für ein besseres Sicherheitsempfinden. Auch mit rechtlichen Aspekten beschäftigt sich der Autor. Etwa mit der Frage: Wie kann der einzelne straffrei bleiben, wenn er sich mit illegalen Schußwaffen verteidigt. Siderius Buch ist allen zu empfehlen, die ein liberaleres Waffenrecht befürworten und nach Argumenten suchen, um im Freundes- und Bekanntenkreis dafür zu werben. Ans Herz gelegt sei es aber auch jenen Etatisten, für die das ausschließlich staatliche Gewaltmonopol im Rang der Zehn Gebote firmiert und die sich, für den Fall, daß sie Opfer eines Verbrechens werden, schnelle Hilfe von der Polizei erwarten. (tb)

Ron Siderius: Die letzte Verteidigungslinie – Mehr Waffen, weniger Angst. Lichtschlag Verlag, Grevenbroich 2018, broschiert, 420 Seiten, 22,90 Euro





Hetzer. Wenn man nur Journalisten wählen lassen würde, hätten wir eine grüne Kanzlerin: 27 Prozent der Personen, die Deutschland mit Fakten und Meinungen versorgen, gaben 2010 an, sie seien politisch „grün“, gefolgt von SPD und Linke. Für mehr als jeden zweiten habe es keinen Vorrang, Informationen möglichst neutral zu präsentieren. Um zu belegen, was die meisten bisher nur ahnten, hat der Düsseldorfer Sozialwissenschaftler Harald Bechberger Studien und Einzelbeispiele zusammengetragen. Er zeigt wie ARD, NGOs und viele private Medien nur noch zwischen „Flüchtlingshelfern“ und „Hetzern“ unterschieden. Besonders eifrig zeichnen sich für den ehemaligen Lehrbeauftragten der Heinrich-Heine-Universität die Kirchen aus. In einer Art „heiliger Allianz“ mit der Politik bekämpfen sie ähnlich der Ketzerverfolgung politische Gegner wie die AfD. „Asoziale Extrem-Parolen Einzelner“ würden dabei gern als beispielhaft für das Meinungsspektrum der neuen Partei dargestellt. (mp)

Harald Bechberger: Die guten Hetzer. Eine Fallsammlung zur Soziologie des Hetzens. epubli Verlag, Berlin 2018, broschiert, 240 Seiten, 23 Euro