© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/18 / 07. September 2018

Meldungen

Rumänien: Deutsche nicht beleidigen 

BUKAREST. Rumäniens Außenminister Teodor Melescanu hat sich von jedweder gegen die deutsche Minderheit gerichteten Diffamierungskampagne distanziert. Angaben der Allgemeinen Deutschen Zeitung (ADZ) zufolge lehnt der Politiker der Allianz der Liberalen und Demokraten (Alde) jede Stellungnahme ab, die das Image der Rumäniendeutschen schädigen könne. Die Alde ist seit 2016  Koalitionspartner der regierenden Sozialdemokraten (PSD). PSD-Senator Liviu Pop hatte laut ADZ zuvor erklärt, daß das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) eine Nachfolgeorganisation der nationalsozialistischen Deutschen Volksgruppe sei. Melescanu habe dabei hervorgehoben, das das DFDR im Jahr der rumänischen Jahrhundertfeier die besondere Rolle der Deutschen in der Geschichte des modernen Rumänien sowie deren Beitrag zur kulturellen, ethnischen und konfessionellen Vielfalt des Landes unterstreichen wolle. Zudem, so die ADZ habe unlängst Arbeitsministerin Olguta Vasilescu die deutsche Abstammung von Präsident Klaus Johannis in Zusammenhang mit NS-Verbrechen gebracht und gesagt, daß dieser als Deutscher bezüglich des Tränengas-Einsatzes der Gendarmerie am 10. August nicht von „Vergasen“ sprechen sollte. Vor diesem Hintergrund habe die oppositionelle Partei „Union Rettet Rumänien“ (USR) den Antidiskriminierungsrat angerufen, Vasilescu beleidige alle „Personen deutscher Herkunft“, so deren Fazit. (ctw)





Entsetzen über Gewalt  in Libyen 

TRIPOLIS. Die Regierungen Frankreichs, Italiens, des Vereinigten Königreichs und der USA haben in einer gemeinsamen Erklärung die anhaltende Eskalation der Gewalt in und um Tripolis scharf verurteilt. Die Zusammenstöße zweier rivalisierender Milizen in Tripolis forderten viele Opfer und gefährdeten das Leben unschuldiger Zivilisten. Das gezielte Vorgehen gegen Zivilisten und willkürliche Angriffe seien gemäß dem humanitären Völkerrecht „verboten“, so die Erklärung. Die Versuche der bewaffneten Gruppen, die legitime von der UN unterstützte libysche Regierung unter Ministerpräsident Fayiz as-Sarradsch zu schwächen und den Verlauf des politischen Prozesses zu behindern, seien „nicht akzeptabel“. Parallel dazu hat Italiens Innenminister Matteo Salvini eine militärische Intervention seines Landes in der Libyen-Krise ausgeschlossen. Bei den seit einer Woche andauernden Kämpfen, bei denen laut UN bis dato mindestens 47 Menschen getötet und 129 verletzt wurden, entkamen zudem etwa 400 Gefangene aus einem Gefängnis in der libyschen Hauptstadt. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge sind zur Unterstützung der Regierung die Brigaden der Tripolis-Revolutionäre und die Nawasi-Brigade in die Stadt gekommen. (ctw)