© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/18 / 07. September 2018

Lesereinspruch

Kurzsichtig

Zu: „Was die Bauern brauchen“ von Christian Vollradt (JF 36/18)

Herr Vollradt denkt offensichtlich sehr einseitig. Achtzig Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe sind Großbetriebe. Sie produzieren Mais, Raps und Stärkekaroffeln. Ernährt sich Herr Vollradt davon? 

Diese Bauern vernichten dazu ihren Boden mit Unmengen giftiger Gülle, Kunstdüngern und giftigen Spritzmitteln. Mikroorganismen, die unser aller Leben absichern, sich auf der Haut und bei uns auch im Darm befinden werden umgebracht und damit auch der Humusboden. Mit Unkrautvernichtungsmitteln werden die Wildkräuter vernichtet und mit tonnenschwerem Gerät der Boden verdichtet. 

Wenn diese Methoden enden, und das wird bald sein, liegt es dann auch im Interesse der Allgemeinheit, das zu bezahlen? Wie arrogant und kurzsichtig muß man sein, um den Niedergang dieser Arbeitsweise nicht zu erkennen, und um mit den Pflanzen und den Tieren kein Mitleid zu haben und zu glauben, daß die Menschheit nicht dringend umdenken muß.

Kurt Langenbruch, Visselhövede