Vergangenes Wochenende beschwerte sich ein genervter Anrufer bei der Polizei in Cottbus. Mitten in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag lärmten einige junge Männer im nordöstlichen Stadtteil Saspow auf der Straße herum und brüllten dabei „Sieg Heil!“ Die Zeugen fühlten sich zudem von der „lautstarken, dunkel gekleideten Gruppe in ihrem Sicherheitsempfinden beeinträchtigt“, so die Lausitzer Rundschau.   

Umgehend setzte sich eine Streife in Bewegung und konnte die Neonazi-Gruppe stellen. „Typisch Osten“, wird bei dieser Meldung mancher mit Klischees beladener Leser denken. Doch den Beamten standen plötzlich sieben Männer im Alter von 17 bis 29 Jahren aus Syrien gegenüber, die nach 2015 eingereist sind. „Schnell stellte sich heraus, daß unter ihnen auch ein Schreihals war, der den Ordnungshütern kein Unbekannter ist“, beschreibt die Zeitung. „Der ist auch wegen anderer Delikte wie Körperverletzung bereits aufgefallen“, bestätigte Polizeisprecherin Ines Filohn der JF. Nach der Feststellung der Personalien ermittelt nun die Polizei wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. In der Kriminalstatistik würden sich die NS-affinen Syrer damit jedenfalls wiederfinden – als weitere Fallzahl einer rechtsextremen Straftat.