© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/18 / 31. August 2018

Leserbriefe

Zu: „Die Abfahrt längst verpaßt“ von Michael Paulwitz, JF 35/18

Da fährt ein Zug ins Nirgendwo

„Spurwechsel“ nennt sich also jetzt die neue Fahrtrichtung, um aus abgelehnten Asylbewerbern reguläre Eingewanderte, sprich aus Illegalen Legale zu machen. Das ist das Markenzeichen Merkelscher System-Indoktrination. Braucht es noch weitere Hinweise für falsche Abfahrten ins Nirgendwo? So wie Trump postulierte „America first“, so umgekehrt agiert das Merkel-System: Asylanten, Flüchtlinge und Illegale sowie Analphabeten first. Die schon länger hier Lebenden dürfen zuschauen – und natürlich dafür bezahlen: einmal mit vielen Milliarden und zum anderen durch hohe Arbeitslosigkeit. Denn die „Fachkräfte“ aus Afrika und dem Nahen Osten sind tatsächlich eine Bereicherung für den Arbeitsmarkt – im Niedrigstlohnsektor und für die Dividenden am Kapitalmarkt, frei nach dem Würgegriff-Motto des Kapitals: Der Mensch ist nichts – das Kapital ist alles.

Wolfgang Kahl, Augsburg






Zu: „Der Fall Sami A. / Recht und Sicherheit“ von Wolf B. Kernig, JF 35/18

Nicht „im Namen des Volkes“

Auch in der Justiz gibt es den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu beachten. Im Fall des rechtswidrig abgeschobenen Tunesiers scheint mir dieser Grundsatz keine Rolle zu spielen. Wenn der nord­rhein-westfälische Innenminister beklagt, daß solche Gerichtsentscheidungen von der Bevölkerung nicht verstanden werden, stimme ich dieser Auffassung voll und ganz zu. Die Regierung sollte daher überlegen, den Zusatz in Urteilen „im Namen des Volkes“ ersatzlos zu streichen.

Horst Gerike, Hannover






Zu: „Was Hassan nicht lernt“ von Ronald Berthold, JF 35/18

Wissenschaftsferne Träumer

Politische Korrektheit wirkt wie Scheuklappen bei der Bildungsforschung und hindert so daran, zum kritischen Kern des Problems vorzudringen: Die Kultur eines Landes korreliert nämlich mit dem dort vorherrschenden Intelligenzquotienten (IQ). Während die „abendländische Kultur“ auf der  Basis mittlerer IQs von 95 bis 100 Punkten gewachsen ist, bringen Migranten aus Subsahara-Ländern IQs von 59 (Äquatorialguinea), 64 (Kamerun), 66 (Gambia), 68 (Somalia), 73 (Ghana), 76 (Senegal), 83 (Syrien, Tunesien, Libyen), 84 (Afghanistan, Iran, Marokko), 85 (Eritrea), 87 (Irak) und 90 (Türkei) mit in unser Land. Daß sie mit dem Überschreiten der (ungeschützten) deutschen Grenze einen IQ-Sprung auf das hier vorherrschende Niveau erleben, glauben nur wissenschaftsferne linksgrüne Träumer in Politik und Medien. Parallel zu einem evolutionären, also langsamen, Anstieg der kognitiven Fähigkeiten der Einwanderer über mehrere Generationen wird der gemittelte Intelligenzquotient aller auf deutschem Territorium lebenden Menschen auf ein Niveau absinken, das mit High-Tech und dem heutigen Wohlstand nicht mehr vereinbar sein wird. Viele der dann noch verbliebenen „High Potentials“ werden ihr Glück in der Emigration suchen.

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Althoff, St. Wendel






Zu: „Darauf ein kühles Blondes!“ von Michael Paulwitz, JF 34/18

Alles schon mal dagewesen

Mit Vergnügen habe ich diesen Leitartikel gelesen, finde ich nach so vielen Jahren doch mein „Süppchen“ wieder, das der Autor am Ende seines dritten Absatzes beschreibt. So hatte ich bereits 2011 in der Frankfurter Neuen Presse einen Leserbrief veröffentlicht, in dem ich schrieb, daß „Grüne und Rote ihr Horrorsüppchen“ kochten, um die Bevölkerung wissentlich in Panik versetzen zu können. Damals verordnete Merkel wegen Fukushima den völlig übereilten und unqualifizierten Atomausstieg. Nun ist also die liebe Sonne dran. Und wieder glauben die hysterischen Deutschen alles, was sie aber nicht daran hindert, ihre Urlaube seit Jahrzehnten in südlichen heißen Ländern zu verbringen und dies wunderbar zu finden. Nicht auszudenken, wenn 2019 der Sommer total verregnet ist. Dann werden die Panikmacher sicherlich eine Arche bauen, in die selbstverständlich nur die Gläubigen hineindürfen. Übrigens schwärmte uns unsere Mutter (Jahrgang 1906) immer von den wochenlangen herrlich heißen Sommern vor, die sie als Kind und auch später noch erlebt hatte. Also alles schon mal dagewesen.

Zugegeben, die Getreideernte mag heuer etwas mager ausgefallen sein, dafür ist die Obsternte phantastisch gut für Obstler-Liebhaber.

Inge Reiniger, Bad Homburg




Thema nur für Spezialisten

Was befähigt Herrn Paulwitz, über Fragen des Klimawandels zu urteilen? Als auf osteuropäische Geschichte spezialisierter Historiker sollte er Fragen zum Klimawandel Spezialisten überlassen, die sich ernsthaft mit der Thematik auseinandersetzen. Er sollte sein „kühles Blondes“ genießen, solange noch Gerste auf unseren Feldern wächst! Für mich diskreditiert ein solcher Artikel die JUNGE FREIHEIT.

Dore Dinkelmann-Möhring, Waldbronn




Vorsorgende Gefahrenabwehr

Schade, daß dem schwierigen Thema hier nur arrogant begegnet wird. Was genau zu welchem Anteil für den heißen und trockenen Sommer bei uns und für Wetterkapriolen anderswo verantwortlich ist, wissen wir alle nicht. Die Häufung von Extremen ist allerdings ein starkes Indiz für weitreichende Veränderungen. Wie weit diese menschenverursacht sind und wieviel davon natürliche, nicht durch uns beeinflußbare Ursachen hat, ist die große Unbekannte. Wollen wir aber mit dem Argument, wir könnten sowieso nichts machen, so lange zusehen, bis wir vertrocknen? Ein kühles Blondes wird uns dann kaum weiterhelfen. Es ist im Sinne der vorsorgenden Gefahrenabwehr unbedingt geboten, alles zu tun, um anthropogene Faktoren so weit wie möglich zu reduzieren. Alles andere wäre sträflicher Leichtsinn.

Heinz Mayer, Fürth




Zweifel an bisherigen Zweifeln

Wir begegnen in diesen Wochen immer mehr Menschen, die sich nicht über den schönen heißen Sommer freuen, sondern angesichts der mehrjährigen Wetterentwicklung Zweifel an einem menschengemachten Klimawandel zunehmend aufgeben und besorgt in die Zukunft schauen. Publizisten und Politiker sollten sich des Themas ernsthaft annehmen, auf Feindbilder verzichten und vorzustellen versuchen, daß andere nicht ungebildete Mitbürger überzeugt andere Ansichten vertreten. Respekt in dieser Hinsicht halte ich für unentbehrlich. Die Glaubwürdigkeit anderer von Ihnen angesprochenen Themen könnte sonst längerfristig abnehmen. Außerdem: Täusche ich mich etwa, daß das Waldsterben durch den umfassenden Einbau von Abgaskatalysatoren und eine Ozonreduzierung durch die Produktionseinstellung von FCKW letztlich erfolgreich bekämpft wurden?

Gerhard Kollrack, Oberursel






Zu: „‘Es ist nicht kompliziert’“ von Hinrich Rohbohm, JF 34/18

Dumme und naive EU

Es ist nicht zu fassen: Da sammeln sich Abertausende Wirtschaftsflüchtlinge in Marokko, um anschließend für „schmutziges Schleusergeld“ in Richtung „gelobtes Land Europa“ zu schippern. Wie dumm und naiv tickt die EU eigentlich? 

In den Achtzigern war ich für zwei Jahre in der westsudanesischen Provinz Darfur. Dort arbeitete ich an einem größeren Straßen- und Brückenbauprojekt mit. Etliche Jahre später ab 2003 begannen dort grausame Angriffe von aus Khartum gesteuerten islamistischen Reitermilizen an der einheimischen, sich mehr als Afrikaner fühlenden Bevölkerung. Viele der damaligen Opfer von Genozid, Verstümmelung und sexueller Gewalt wären auch gerne nach Europa geflüchtet, schafften aber den langen und mühsamen Weg bis hin zur afrikanischen Mittelmeerküste nicht. Ich kann an der EU-Flüchtlingspolitik keinerlei christliche oder gerechte Ausrichtung erkennen!

Dipl.Ing. Erwin Chudaska, Leer






Zu: „Vorwärts marsch – ins Sommerloch!“ von Peter Möller, JF 33/18

Diskriminierender Ausspruch

Wenn Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagt „Ich möchte später nicht von jemandem gepflegt werden, den der Staat dazu gezwungen hat“, ist diese Aussage diskriminierend gegenüber jenen jungen Menschen, die bereits jetzt und in Zukunft sich aus moralischer Sicht gewissenhaft und gerne in sozialen Berufen ehrenamtlich einbringen. Abgesehen davon, daß er als Politiker das auch gar nicht braucht, weil die Politikerpen(n)sionen ausreichend vorsorgen für eine qualitativ hochwertige Spezialversorgung, die sich der Normalbürger nicht leisten kann. Im Umkehrschluß würde dies zudem auch heißen, daß er gegen eine Einführung der Wehrpflicht wäre, weil auch dabei Staatszwang vorausginge. Warum müssen Politiker sich immer voreilig äußern? Einfach nur peinlich, derartiges unqualifiziertes Geschwätz.

Armin Steinmeier, Neuried






Zu: „Bodenloser Schwachsinn“ von Christian Vollradt, JF 33/18

Churchill war natürlich froh

Stauffenberg ein Verräter und Feigling? Wie kann man so einen Unsinn schreiben, noch dazu als Politikstudent! Der Widerstand im Dritten Reich hatte es von Anbeginn sehr schwer gehabt. Alles, was die Siegermächte des Weltkrieges der Weimarer Republik verboten hatten, durfte der neue Reichskanzler Hitler plötzlich Schritt für Schritt bewerkstelligen. Nach der bewährten Devise der „Balance of Power“ ließ insbesondere England Hitler gewähren als Gegengewicht zum immer mächtiger werdenden Stalin. Warum sollte man also helfen, Hitler zu beseitigen? Wäre es nur um die Person Adolf Hitler gegangen, hätte man spätestens bei der Konferenz von Casa­blanca im Februar 1943 ein klares Signal setzen können: Beseitigt euren Hitler, dann können wir über Frieden reden. Doch die Forderung nach bedingungsloser Kapitulation Deutschlands hinderte den Widerstand, endlich tätig zu werden.

Nach der Invasion Siziliens Mitte 1943 und dem D-Day am 6. Juni 1944 war davon auszugehen, daß Hitler und sein Umfeld die völlige Vernichtung Deutschlands in Kauf nehmen würden. Auch waren immer mehr die Verbrechen der SS und der Sonderkommandos durchgesickert. In dieser ausweglosen Lage mußten die Patrioten des Widerstandes tätig werden. Wäre die Besprechung in der Wolfsschanze nicht in die Baracke verlegt worden, sondern wie geplant im Bunker, und hätte Stauffenberg das zweite Päckchen scharf machen können, die Besprechung war ja vorverlegt worden, wäre der Anschlag wohl gelungen. Churchill freute sich natürlich, daß der Anschlag fehlschlug. Hätte er geklappt, hätten die späteren Sieger zwar auf der Kapitulation bestanden, aber es wären Millionen Menschenleben gerettet worden. Für mich ist Stauffenberg ein deutscher Held.

Detlef Moll, Waldbröl






Zu: „Konkursverschleppung“ von Bruno Hollnagel, JF 33/18

Beihilfe zum Insolvenzbetrug

Wieder frisches Geld für Griechenland, und eine weitere Verlängerung der Rückzahlung bis 2069! Wie können unsere Abgeordneten dies vor ihrem Gewissen verantworten? Sie sollten wegen Beihilfe zur Insolvenzverschleppung angeklagt werden. Stattdessen wäre ein kräftiger Schuldenschnitt nötig, das Geld ist ohnehin weg. Griechenland hat noch 112,5 Tonnen Gold, mit diesem kann es die neue Währung finanzieren, bis die Wirtschaft wieder läuft.

Alfred Hajek, Dresden






Zur Meldung: „Rechtschreibreform sorgt weiterhin für Kritik“, JF 33/18

Schlechtschreibreform

Die am 1. August 1998 verbindlich an Schulen und Behörden eingeführte Reform muß sich dieser Tage, zum 20. Jubiläum, stärker denn je kritischer Blicke unterziehen – mit einem ernüchternden Ergebnis. Denn die ursprüngliche Idee zur Vereinfachung der Rechtschreibung scheiterte an strittigen Regeln, die auch in den nachfolgenden Revisionen nicht vollständig korrigiert werden konnten und vorwiegend Verwirrung stifteten. In einer Vergleichsstudie der Universität Siegen konnte belegt werden, daß sich die Fehlerquote von Viertkläßlern zwischen den Jahren 1972 und 2002 verdoppelte. Hinzu kam, daß sich rund 90 Prozent der Deutschen von vornherein gegen die Rechtschreibreform aussprachen, schreibt Josef Kraus, langjähriger Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, und beruft sich auf Zahlen des Meinungsforschungsinstituts Allensbach. Bis heute ist dieser Wert konstant geblieben.

Beim Thema Rechtschreibung scheinen heute Resignation, Ignoranz und Unverständnis richtungsweisend zu sein, wie die aktuellen Debatten um eine geschlechtergerechte Schreibweise zeigen.

Erich Lienhart, Bühl