© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/18 / 31. August 2018

Meldungen

Francos Gebeine müssen Gedenkstätte verlassen  

MADRID. Die Familie des ehemaligen spanischen Diktators Francisco Franco hat angekündigt, „alle legalen Wege“ zu nutzen, um dessen Exhumierung von der Gedenkstätte im Tal der Gefallenen nördlich von Madrid zu stoppen (JF 34/17). Laut El País erfolgte die Ankündigung, nachdem das Kabinett ein Dekret der Sozialistischen Partei (PSOE) – gegen die Stimmen des konservativen Partido Popular (PP) und der rechtsliberalen Ciudadanos – verabschiedet hatte, das dem „Gesetz über das historische Gedächtnis“ ein Artikelpaar hinzufügen wird, um die Exhumierung rechtlich zu schützen. „Dies ist ein Akt rückwirkender Rache ohne Präzedenzfall in der zivilisierten Welt“, erklärte die Familie Martínez-Bordiú Franco und betonte, daß sie „unter keinen Umständen“ passiv oder aktiv an der Exhumierung teilnehmen werde. Laut El País haben Francos Verwandte 15 Tage Zeit, um die sterblichen Überreste des „Caudillo“ zu übernehmen. Neben Franco sind in der Grabstätte Valle de los Caídos die Gebeine von mehr als 30.000 Bürgerkriegstoten beider Seiten begraben. (ctw)





Mehr soziale Sicherheit  – nur für Einheimische

HELSINKI. Der Vorsitzende der Blauen-Reform-Parlamentariergruppe im finnischen Parlament, Simon Elo, hat gefordert, vom wohnsitzbasierten zu einem staatsbürgerlichen System der sozialen Sicherheit überzugehen. „Ein staatsbürgerschaftliches System der sozialen Sicherheit wird es uns ermöglichen, finnischen Bürgern höhere Sozialleistungen zu zahlen. Es ist ungerecht, daß eine Person, die gerade eine Aufenthaltserlaubnis erhalten hat, Anspruch auf dieselbe Sozialversicherung hat wie eine Person, die in Finnland seit Jahren Steuern zahlte“, zitiert die Helsinki Times Elo. Er und 19 weitere Parlamentsabgeordnete, darunter der Parteigründer Timo Soini, hatten im Juni 2017 die rechtsnationale Wahre-Finnen-Partei verlassen, nachdem „Antimigrations-Hardliner“ Jussi Halla-aho zum Parteivorsitzenden gewählt worden war. (ctw)





Südkorea: Streit um Abtreibungsrecht

SEOUL. Koreanische Frauenärzte haben nach Angaben von KBS World Radio einen Boykott aller operativen Schwangerschaftsabbrüche verkündet. Anlaß dafür seien Strafmaßnahmen des Gesundheitsministeriums gegen Schwangerschaftsabbrüche. Der Boykott soll solange fortgeführt werden, bis das Ministerium die Bestimmungen zurückgenommen habe. Dies hatte am 17. August Änderungen zu den Regeln im Medizinbereich in Kraft gesetzt. Darin wird eine operative Abtreibung als „unmoralische Behandlung“ eingestuft. Ärzten, die einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen, droht nun ein einmonatiges Berufsverbot. (ctw)