© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/18 / 31. August 2018

Dürrehilfen für die Landwirtschaft
Was Bauern brauchen
Christian Vollradt

Außergewöhnliche Lagen erfordern außergewöhnliche Mittel. Deswegen sind die staatlichen Finanzhilfen für in Not geratene Bauern – wohlgemerkt nicht alle, sondern nur die wirklich in ihrer Existenz bedrohten Betriebe – sinnvoll und richtig. Klar: Landwirte sind Unternehmer. Sie müssen die wirtschaftlichen Risiken tragen. Dazu gehört auch das Wetter. Die meisten Höfe sind übrigens Familienbetriebe, deren Eigentümer mit ihrem Privatvermögen haften – in der Regel schon seit Generationen. Landwirtschaft unterscheidet sich in ein paar nicht unwesentlichen Details von anderen Zweigen. Daß der Bauer ortsgebunden ist und nicht mal eben seinen Standort verlagern kann, liegt durchaus im Interesse der Allgemeinheit. Es dient dem Erhalt unserer über Jahrhunderte gewachsenen Kulturlandschaft. Und es garantiert uns Grundnahrungsmittel in ausreichender Menge, guter Qualität und zu günstigen Preisen. Nicht unbedeutend in Zeiten, in denen die außen-, sicherheits- und handelspolitische Lage wieder angespannter wird.

Was sich die meisten Bauern eher wünschen als Geld vom Bund? Weniger Staat statt mehr. Weniger Politiker und Pseudo-Experten, die mit der „Arroganz der gefüllten Bäuche“ immer neue Auflagen oder bürokratische Hürden ersinnen und so das Ackern erschweren. Damit wäre dem Landvolk wahrhaftig gedient. In guten wie in dürren Jahren.