© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/18 / 24. August 2018

Leserbriefe

Zu: „Darauf ein kühles Blondes!“ von Michael Paulwitz, JF 34/18

Unerklärlich: Frühere Heißzeiten

Es ist erschreckend, wie „grünäugig“ die menschengemachte Katastrophen-Modellierung des Klimas im politisch-medialen Komplex gesellschaftliche Wirkung nach sich zieht. Dabei muß ich gestehen, daß ich selber zeitweise recht blauäugig der vorgetragenen, vermeintlioch fundierten Argumentationskette geglaubt hatte. Das offensichtlich unkritische Vertrauen von Medien und Politik in die Modellrechnungen der sogenannten Experten konnte ich spätestens dann nicht mehr nachvollziehen, als ich erfahren hatte, daß zum Beispiel die schwankende Intensität der Sonneneinstrahlung nicht mit einbezogen wird. Auch habe ich bisher keine Angaben gefunden, wie denn die früheren Eis- beziehungsweise Heißzeiten zu erklären sind und wie die erforderlichen Erklärungsmodelle in die derzeitigen Modellrechnungen einfließen. Immerhin gab es Heißzeiten, zu denen etwa das Mittelmeer austrocknete und deshalb sich starke, noch vorhandene Salzflöze bildeten. 

Es ist das Verdienst von Paulwitz, daß er das „Framing“ für die sich anbahnenden gesellschaftspolitischen Konsequenzen in Richtung Öko-Diktatur darstellt. Zur Abrundung der Wissenschaftskritik seien folgend noch Aspekte genannt, die offensichtlich bei den spekulativen Klimamodellierungen unberücksichtigt blieben: Die Erdachse taumelt, wodurch Klimaverschiebungen stattfinden. Es ist zudem bekannt, daß das Erdmagnetfeld sich ändert und Magnetpolumkehrungen auftreten werden mit undefinierten Zwischenzuständen, was die Sonneneinstrahlungsintensität wegen der Verringerung des Erdmagnetfeldes verändert und ebenfalls zu Anomalitäten der Erderwärmung führt. So aber erinnern die alarmistischen Klimamodelle an die berüchtigten Statistiken, denen man nur trauen kann, wenn man sie selbst gefälscht hat.

Dipl.-Ing. Lutz Vogt, Herzogenrath






Zu: „CDU und Linke / Der Preis der Macht“ von Dieter Stein, JF 34/18

Aufgabe konservativer Elemente

Ausgerechnet zum Jahrestag des Mauerbaus und Gedenkens der kommunistischen Diktatur, die Unfreiheit und Unterdrückung bedeutete, prescht der CDU-Ministerpräsident in Schleswig-Holstein vor. Er möchte, daß die CDU zukünftig mit der Nachfolgepartei der SED ein Bündnis eingeht. Als treuer Mitstreiter der Politik Merkels, die inzwischen viel linkes Gedankengut umsetzt und ihre Partei mehr und mehr auf Linkskurs hält, zeigt Günther, wie sich inzwischen die Dinge in Deutschland verschoben haben. Dazu kommt sein Gespür, daß eine zerbröselnde CDU nur unter weiterer Aufgabe konservativer Elemente und eben mit Blick auf ein Bündnis mit der Linken an der Macht bleiben könnte. Längst hat die ungeliebte AfD als größte Oppositionspartei wesentliche Teile des früheren CDU/CSU-Programms übernommen. Folgerichtig sagte Ralf Stegner schon vor der letzten Wahl, die SPD habe unter Merkel mehr erreicht als wenn sie selbst regiert hätte. Bemerkenswert!

Herbert Nowitzky, Eutin






Zu: „Zu Lasten der Deutschen“ von Nicolaus Fest, JF 34/18

Jahrzehntelanger Mißstand

Der kritisierte legale Anspruch auf Kindergeld für im Ausland lebende Kinder der Nichtdeutschen führt erst jetzt zu einer politischen Diskussion, weil die Kosten explodieren und kein Deutscher dafür Verständnis aufbringen kann, daß Steuergelder in dreistelliger Millionenhöhe insbesondere in die Länder des ehemaligen Ostblocks fließen. Doch der gesetzliche Anspruch ist fraglos ohne Einschränkung so lange legitim, wie er ohne Prüfung und Einschränkung gewährt wird. Dank gebührt den Politikern, die es gewagt haben, die Öffentlichkeit auf einen jahrzehntelangen Mißstand aufmerksam zu machen. 

Die derzeitige Sachlage erinnert fatal an die jahrzehntelange undurchschaubare Geschichte des Kindergeldes. In den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde beispielsweise die Auszahlung des Kindergeldes durch den Arbeitgeber in bar im Auftrag der „Kindergeldkasse“ vorgenommen. Das geschah aufgrund der Vorlage einer „Familienstandsbescheinigung“ des Herkunftslandes. Allein schon der Betrugsverdacht gegenüber einer ausländischen Behörde löste eine gewaltige Empörung aus. Trotz der Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Anspruchs erfolgte eine stillschweigende Weiterzahlung, selbst wenn etwa ein siebzehnjähriger Türke bereits stolzer Vater von vier Kindern war oder Jugendliche plötzlich als „Adoptivkinder“ in nicht geringer Zahl von türkischen Behörden nachgemeldet wurden. Prompt floß das Kindergeld, weil deutsche Ämter an der Verfolgung des Mißbrauchs wenig Interesse zeigten. 

Es wurde fortwährender Betrug vermutet, daß Behördenangestellte „Bakschisch“ erhielten und daß nicht wenige der „Familienstandsbescheinigungen“ im wahrsten Sinne „getürkt“ waren. Das geschah auch damals schon mit stillschweigender Duldung des Staates, um jeden Verdacht der Ausländerdiskriminierung zu vermeiden.

Rolf Dieter Oertel, Lemgo






Zu: „Nun sind sie halt da“ von Felix Krautkrämer, JF 34/18

Deutsche Bürger sind Freiwild

Inzwischen leben also knapp 700.000 abgelehnte Asylbewerber in Deutschland. Jetzt ist es aber genug! Schmeißt endlich Merkel samt ihren Komplizen in der GroKo – die rechtswidrig Verbrecher aus der ganzen Welt in unser Land gelockt haben und nun unfähig sind, sie wieder loszuwerden – aus ihren wohldotierten Ämtern, denen sie nicht gewachsen sind. Merkel hat es also „nicht geschafft“. Deutsche Bürger sind mittlerweile zum Freiwild für ausländische Gewalttäter geworden, und unser Land ist dank GroKo ein unsicheres Land geworden.

Herbert Gaiser, München






Zu: „Debatte um Dienstpflicht / Abhilfe für die Ego-Gesellschaft“ von Norbert Geis, JF 33/18

Ohne die Generation Smartphone

Meine eigene Dienstzeit bei der Bundeswehr im Zeitraum 1985–90, zunächst als sogenannte „W15er“, später als Zeitsoldat und Wehrübender, habe ich weder damals noch heute je hinterfragt. Deutschland wurde damals noch an seinen Außengrenzen verteidigt und nicht am Hindukusch oder in Mali. Recht und Freiheit des deutschen Volkes waren zu verteidigen, es gab ein Vaterland, dem zu dienen war. Oft habe ich mich dann im Herbst 2015 gefragt, ob auch ich als Soldat für hunderttausend fremde, meist männliche Gleichaltrige, die ohne Not unsere Staatsgrenze überrannten, Zelte aufgestellt, Betten bezogen und Sanitäranlagen gereinigt hätte. 

So sehr ich die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht sinnvoller Dauer (12 bis 18 Monate) auch begrüße – ich kann mir nicht vorstellen, daß die „Generation Smartphone“ derzeit bereit ist, manchmal 12- bis 17stündige tägliche Dienstzeiten für viele Monate auf sich zu nehmen und dabei auf Karriere und Verdienen „guten Geldes“ zu verzichten, ohne daß ihr erklärt wird, wozu genau sie dies zu tun hätte. Eine „Nation“, die sich als selbständiger Akteur mit eigenen Interessen aus der Außenpolitik weitgehend verabschiedet hat und sich nicht mehr getraut, eigene Sicherheitsansprüche ohne „große europäische Gesamtlösungen“ zu formulieren, hat auch keine Wehrpflichtarmee mehr verdient.

Dr. phil. Jürgen Ptucha, Obergefreiter d.R., Gotha




(K)ein Dienst nach Vorschrift

Der Soldat soll unter Einsatz seines Lebens im Kampf Gegner töten oder wenigstens kampfunfähig machen. Deshalb beginnt sein Dienst nicht mit einem Arbeitsvertrag, sondern mit einem Eid respektive Gelöbnis: „Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“ 

Aber wer will denn das geloben, solange es Mitglieder des Bundestages für vertretbar halten, daß Deutschland ordinär beschimpft oder als Land angesehen wird, dessen Verschwinden zu begrüßen wäre, Regierungsmitglieder keine nennenswerte Kultur sehen, oder führende Politiker denken, daß es gar kein Volk gäbe, geschweige denn eine Nation mit schützenswerten Grenzen.

Dr. med. habil. K.-Jürgen Amthor, Meiningen






Zu: „Deutschland ist abgebrannt“ von Nicolaus Fest, JF 33/18

Geistige und kulturelle Heimat

Mit diesem Artikel trifft der Autor schonungslos den Nerv unseres Landes, jedoch ist die Problematik und der allgemeine Mißstand noch gar nicht voll dargestellt. Beim Lesen überkommt einen Wut, Scham und Ohnmacht zugleich – ohne Licht am Horizont zu erblicken. Als heutzutage abfällig bezeichneter „Volksdeutscher“ (Banater Schwabe) habe ich trotz aller politischen und zivilen Widrigkeiten das Glück in Familie, Gesellschaft und Schule gehabt, die deutsche Kultur zu genießen. Für uns war Deutschland stets die geistige und kulturelle Heimat. Mit meiner Übersiedlung nach Deutschland kam leider die traurige Ernüchterung, daß hier alles, nur nichts von deutscher Kultur zu erleben war. 

Als Lehrer auf dem Gymnasium hoffte ich doch die Erfüllung meines Wunsches zu erleben. Als Deutschtümelei wurden meine Einwände zur Sprache, Literatur oder Musik abgeschmettert. Mit Entsetzen muß ich den Niedergang unseres Bildungswesens feststellen. Das Kapital unseres Landes und Volkes war immer die Bildung und damit verbunden die Forschung und Entwicklung. Unsere heutigen Analphabeten mit Abi­tur werden unser Land nicht mehr weiterbringen.

Gotthard Schmidt, Böblingen






Zu: „Auf dem Trockenen“ von Christian Vollradt, JF 33/18

Nicht medienwirksam genug

Es sind ja bloß Deutsche, deren Ernte hier im Jahrhundertsommer kaputtgeht. Kleine syrische Kriegskinder und potente Schiffsreisende sind da wohl medienwirksamer. Es ist ein Skandal, wenn den deutschen Bauern nicht sofort unter die Arme gegriffen wird.

Manfred Hemmersbach, Köln






Zu: „Parteien, Verbände, Personen“, JF 33/18

Fehlende Rentengerechtigkeit

Jährlich mahnt der 13. August an die unmenschliche Abriegelung von West-Berlin im Jahr 1961. Das Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen ist in diesem Zusammenhang Mahn- und Gedenkstätte zugleich, um so mehr ist es verwunderlich, daß sich der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Stephan Hilsberg im Förderverein der Gedenkstätte gegen Vereinsmitglieder ausspricht, die mit der AfD sympathisieren. Parteipolitische Neutralität trägt immer einen Förderverein. Parteipolitik und Stigmatisierung anderer ist hier mehr als falsch am Platz. Andere Parteien verteufeln kann nicht zum Handwerkszeug eines Vereins werden, erst recht nicht im Zusammenhang mit dem Stasi-Gefängnis, wo politisch andersdenkende Menschen eingesperrt wurden. Achtbar wäre es, würde sich Hilsberg intensiv für die ausstehende Rentengerechtigkeit von DDR-Flüchtlingen und Übersiedlern einsetzen! Gerade diese Personengruppe hat erheblich zur Einheit Deutschlands beigetragen und ist heute verbittert (siehe Petition an den Bundestag 1823 zur Nichteinhaltung der Festlegung zum Rentenrecht).

Thomas Schaufuß, Berlin






Zum Leserbrief: „Keine Persönlichkeit, nirgends“ von Klaus Wiedmann, JF 31–32/18

Außer Servilität nichts zu bieten

Zu den Reaktionen auf das Interview mit Professor Markus C. Kerber über Frankreichs Großmachtallüren, denen die jetzigen Vertreter aus der GroKo außer Servilität nichts entgegenzusetzen haben, möchte ich um ein (vielleicht vergessenes) Bon- oder besser „Malmot“ des früheren bundesdeutschen Außenministers Dr. Gerhard Schröder (CDU) beisteuern: „Frankreich kommt mir vor wie jemand, der ständig versucht, mit einem Billet 3. Klasse 1. Klasse zu fahren.“ Das gilt heute noch genauso wie zu Richelieus Außenpolitik gegen Deutschland. Ein weiteres Beispiel schlimmer Pseudo-Kooperation ist die Zerschlagung des Weltarzneikonzerns Hoechst mit französischer Staatshilfe, der heute Sanofi-Aventis gehört und heißt, ohne daß Kanzler Schröder und Außenminister Fischer nur einen Finger krumm machten.

Dr. Gerhard Isensee, Sehnde




Teilnahme als Teilhabe

Wer die Geschichte kennt, weiß, daß Frankreich seit je seine Interessen auf Kosten anderer Staaten wahrgenommen hat, meist mittels Krieg gegen alle seine Nachbarn, beginnend 1066 gegen England; an deutschen Landen vergriff es sich erstmals 1552 mit der Besetzung der deutschen Bistümer Metz, Toul und Verdun durch Heinrich II. Seine Expansionsgelüste nach Osten ließ es 1792 bis zum Rhein vordringen und unter Napoleon beinahe ganz Europa unterwerfen. Mit dem Versailler Diktatfrieden konnte es Deutschland schamlos ausplündern, und 1945 machte es sich – obwohl von Stalin und Roosevelt nicht gewünscht – zu einer der Besatzungsmächte. 

Seither verlegt sich Frankreich darauf, an Deutschlands Wohlstand teilzuhaben. Die Vorschläge des französischen Staatspräsidenten zur Weiterentwicklung der EU sind die Fortsetzung der bisherigen gegen Deutschland gerichteten französischen Politik mit anderen Mitteln. Anstatt daß unsere Kanzlerin deutsche Interessen definiert und verfolgt, also eine eigenständige Politik betreibt, hängt sie sich ausgerechnet an Frankreich, das einzig eigene Interessen im Blick hat und zu deren Erreichen deutsches Geld benötigt. Im Erfolgsfall wird Herr Macron die Meriten ernten, beim Scheitern haben wir wieder die Schuld und werden zudem verarmt sein.

Henning Sachs, Kiel-Holtenau




Hierzulande Eunuchentum

Das mußte wirklich einmal gesagt werden! Professor Kerber zeichnet ein realistisches Bild von Frankreich und zeigt gleichzeitig einmal mehr das allgemeine politische Eunuchentum hierzulande.

Rolf Sünderhauf, Rösrath