© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/18 / 24. August 2018

Meldungen

Wegwerfverbot für fast alle Elektrogeräte in Kraft

DESSAU. Seit 15. August gilt ein verschärftes Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten (ElektroG). Das Verbot der Hausmüllentsorgung erfasse nun auch Möbel oder Kleidung, „zum Beispiel der Badezimmerschrank mit fest verbauter Beleuchtung oder die blinkenden Turnschuhe. Nicht dazu gehören nur noch die ausdrücklichen Ausnahmen. Das sind beispielsweise Glühbirnen“, erklärte die Recyclingexpertin Isabel Wagner vom Umweltbundesamt. Altgeräte könnten bei kommunalen Wertstoffhöfen kostenlos abgegeben werden. Auch Händler, die eine Verkaufsfläche von mindestens 400 Quadratmetern für Elektrogeräte haben, sind zur Rücknahme verpflichtet. Nähere Informationen stellt die Stiftung Elektro-Altgeräte-Register zur Verfügung. (fis)

 www.stiftung-ear.de





Geoengineering wieder als Option im Gespräch

STUTTGART. Anders als noch bis 2015, spielt das Thema Geoengineering (GE) – technische Eingriffe, um die Erderwärmung aufzuhalten – in der Klima-Debatte nur noch eine Nebenrolle. Als einzelne Komponente wurde die Eisendüngung von Meeresarealen erprobt. Das Ergebnis enttäuschte und bestätigte Kritiker, die vor großräumigen Interventionen in biogeochemische Kreisläufe warnen. Udo E. Simonis, Professor emeritus für Umweltpolitik am Wissenschaftszentrum Berlin, glaubt indes, daß der Klimagipfel in Polen und der nächste UN-Klimabericht (IPCC-2019) dafür sorgen werden, GE als realistische Option zur CO2-Reduktion aufzufassen. Und zwar um so schneller, je eher – wie jetzt schon absehbar – sich Erwartungen an das Pariser Klimaabkommen als trügerisch erweisen. (Universitas, 5/18). (ck)

 www.climate-engineering.eu





Erbgut des Weizens vollständig kartiert

MÜNCHEN. Ein Verbund von 200 Forschern aus 20 Ländern hat alle 107.891 Gene von Brotweizen kartiert. Die Wissenschaftler des International Wheat Genome Sequencing Consortium hoffen nun, daß durch ihre Arbeit neue Weizensorten gezüchtet werden können, die besser an klimatische Herausforderungen angepaßt sind, höhere und vor allem stabilere Erträge liefern sowie bessere Nährstoffqualitäten aufweisen. „Die vollständige Sequenzierung des Genoms von Brotweizen wurde lange Zeit für unmöglich gehalten“, erläuterte Nils Stein vom daran beteiligten Leibniz-Institut für Pflanzengenetik (IPK). „Das Fünffache des menschlichen Genoms verteilt sich nochmal auf drei Subgenome und organisiert sich über 21 Chromosomen mit zahlreichen sich wiederholenden Elementen.“ (fis)

 www.wheatgenome.org





Erkenntnis

„Die Architekturelite hat es sich in ihrem brutalistischen Elfenbeinturm bequem eingerichtet, verhöhnt das bourgeoise Parkett-Biedermeier ebenso wie die kleinbürgerliche Sehnsucht nach historisierenden Säulen-Papp-Fertighäusern.“

Ulf Poschardt, „Welt“-Chefredakteur