© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 34/18 / 17. August 2018

Kindergeldzahlungen ins EU-Ausland
Zu Lasten der Deutschen
Nicolaus Fest

Deutschland zahlte 2017 für Nachkommen, die nicht hier leben, 343 Millionen Euro Kindergeld. Vor allem osteuropäische Kinder profitierten – respektive ihre Eltern. Von den 268.000 Auslands-Kindern stammen 100.000 aus Polen, 23.000 aus Bulgarien und Rumänien. Seit 2010 hat sich der Aufwand fast verzehnfacht – auch weil Betrug mit gefälschten Geburtsurkunden kaum nachweisbar ist. Viele Kommunen stöhnen, nun will die Regierung endlich handeln, das Kindergeld den Lebenshaltungskosten im Empfängerland anpassen. Ersparnis: 160 Millionen Euro. Dagegen protestiert die EU. Verständlich: Die meisten Länder profitieren vom Kindergeld.

Und wenn es zu Lasten der Deutschen geht, halten ohnehin alle zusammen. Aber warum sollen Deutsche für Kinder arbeiten, die nichts mit Deutschland zu tun haben? Warum erhalten selbst Geringverdiener Geld für sechs oder acht Kinder in Lodz oder Sofia? Ausländer arbeiten hier und verdienen gutes Geld. Ihre in der Heimat lebenden Kinder sollten sie selbst finanzieren. Kindergeld sollte es nur für Kinder geben, die hier leben und versorgt werden müssen. Und das auch nur dann, wenn das Einkommen der Eltern höher liegt als die Sozialtransfers.






Dr. Nicolaus Fest ist Jurist und Journalist. Er war bis September 2014 stellvertretender Chefredakteur der Bild am Sonntag.