© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/18 / 10. August 2018

Meldungen

Ausgesetzte Exoten gefährden Artenvielfalt

Hilpoltstein. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) warnt vor ausgesetzten Exoten in Bayern. „Kurz vor der Abreise in den Urlaub werden im Freistaat auch Haustiere wie Goldfisch oder Schildkröte flugs ausgewildert und richten dann großen Schaden unter den heimischen Tierarten an“, erklärte LBV-Pressesprecher Markus Erlwein. Aquarienfische wie der Kois könnten gewachsene Ökosysteme durcheinanderwirbeln. „Goldfische vermehren sich rasant und fressen Kaulquappen und Molchlarven. Mangels natürlicher Feinde verdrängen sie Amphibien und gefährden so bedrohte Arten wie Kammolch oder Laubfrosch“, so Erlwein. Auch Wasserflöhe, die das Wasser durch ständiges Filtern säubern, werden von den Goldfischen gern gefressen. „Sind sie erst einmal in einem Gewässer freigesetzt, ist es sehr aufwendig, alle Goldfische wieder herauszubekommen.“ (fis)

 www.lbv.de





Bei Autoklimaanlagen ist Kältemittel CO2 besser

DESSAU. Das Umweltbundesamt (UBA) fordert den Einsatz des Kältemittels CO2 (R744) in Autoklimaanlagen. R744 habe eine hohe Kälteleistung, sei nicht brennbar, bilde keine Zerfallsprodukte und sei weltweit kostengünstig verfügbar. In normalen europäischen Sommern sei der Energieverbrauch zudem geringer als bei einer vor 2011 zugelassenen Serienklimaanlage mit Tetrafluorethan (R134a). Für R744 sind allerdings druckfestere Klimaanlagenkomponenten notwendig, weshalb die meisten Hersteller das im Brandfall gefährlichere Kältemittel R1234yf der US-Firmen Honeywell und Dupont nutzen. Bislang haben nur die Konzerne Daimler und VW angekündigt, sukzessive auf R744 umzustellen. (fis)

 uba.de





Antarktis: Seit Jahren beschleunigte Eisverluste

LEEDS. Eisverluste in der Antarktis haben sich seit sechs Jahren beschleunigt. Diesen Befund, an dem Ozeanologen des Alfred-Wegener-Instituts mitwirkten, präsentierte ein Forscherteam um Andrew Shepherd von der University of Leeds im Fachmagazin Nature (558/18). Demnach schmolzen vom antarktischen Eispanzer zwischen 1992 und 2012 etwa 76 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr ab. Dies ließ den globalen Meeresspiegel um 0,2 Millimeter ansteigen. Zwischen 2012 und 2017 verlor der Kontinent sogar 219 Milliarden Tonnen Eis, womit sich der Anstieg auf 0,6 Millimeter verdreifachte. Damit trage die Antarktis mit etwa einem Drittel zur gegenwärtigen Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs bei. Mit den Daten aus 13 Satellitenmissionen bilanziere die Vergleichsstudie die antarktischen Massenverluste mit bisher unerreichter Präzision (Forschung & Lehre, 7/18). (ck)

 eprints.whiterose.ac.uk/





Erkenntnis

„Es kann doch nicht sein, daß Personen die Sicherheit von Atomkraftwerken beurteilen, die von dem Weiterbetrieb der Anlage in irgendeiner Weise profitieren.“

Oliver Krischer, Vizechef der Grünen-Bundestagsfraktion