© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/18 / 10. August 2018

Meldungen

Kroaten weisen NS-Vergleich zurück 

ZAGREB. Das kroatische Außenministerium hat die scharfe Kritik des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic am kroatischen Vorgehen im Balkankrieg von sich gewiesen. Vucic nutze ein „verdrehtes Argument“, hieß es in einer Stellungnahme. Es sei gerade das Regime des ehemaligen serbischen Präsidenten Slobodan Miloševic gewesen, das nach dem Zweiten Weltkrieg für die Rückkehr der ethnischen Säuberungen in Europa gesorgt habe. Während der kroatischen Feiern zum „Tag des Sieges und der heimatlichen Dankbarkeit“ am Sonntag hatte Serbiens Staatschef Kroatiens Agieren im Balkankrieg mit dem Holocaust verglichen. „Hitler wollte eine Welt ohne Juden, Kroatien ein Kroatien ohne Serben“, sagte Vucic laut dpa. Seine Landsleute seien vertrieben, vergewaltigt und ermordet worden, „nur weil man Serbe war“. (ag/ha)





Hochverratsvorwürfe gegen Klaus Johannis 

BUKAREST. Nach der heftigen Kritik von Staatschef Klaus Johannis an der Regierungsführung der PSD hat deren Chef Liviu Dragnea bestätigt, daß seine Partei plane, Johannis wegen Hochverrats anzuklagen. Angaben der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien (ADZ) zufolge hat Dragnea in einem TV-Gespräch dem Deutschstämmigen vorgeworfen, darauf abzuzielen, die Regierung mit „außerparlamentarischen Mitteln“ zu stürzen. Johannis hatte laut ADZ am vergangenen Wochenende erstmals an einem Parteitag der oppositionellen liberal-konservativen PNL teilgenommen, die ihn 2016 als Präsidentschaftskandidat nominiert hatte. Dort kritisierte er  den „Abbau der Justiz“ sowie die „irrationale und inkompetente Regierungsführung“. Dragnea war im  Juni wegen Anstiftung zum Amtsmißbrauch zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. (ctw)





EU entsetzt über US-Iran-Sanktionen

BrüSSEL. Die Außenminister Frankreichs, Großbritanniens, Deutschlands sowie die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini haben es „zutiefst bedauert“, daß die USA aufgrund ihres Rückzugs aus der Nuklearvereinbarung mit Iran (JCPoA) nun erneut Sanktionen verhängt haben. Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) habe in elf aufeinanderfolgenden Berichten bestätigt, daß das Nuklearabkommen seinen Zweck erfülle. Es gewährleiste, daß Irans Atomprogramm weiterhin ausschließlich friedlichen Zwecken diene. Dies, so die Erklärung der E3/EU-Außenminister, sei von „entscheidender Bedeutung für die Sicherheit Europas, der Region und der gesamten Welt“. Vor diesem Hintergrund garantieren die Minister europäischen Wirtschaftsakteuren, die im Iran „rechtmäßig“ tätig sind, Schutzmaßnahmen vor den Auswirkungen der „extraterritorialen US-Sanktionen“. (ctw)