© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/18 27. Juli / 03. August 2018

Fragebogen
Wolfgang Lötzsch
Radsportlegende

Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?

Jetzt bin ich in dem Alter, wo ich lieber zu Hause bin.

Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

Wenn es zu spannenden Entscheidungen im Radsport kommt.

Was bedeutet Heimat für Sie?

Wir Vorerzgebirgler sind eher seßhaft.

Was ist Ihnen wichtig im Leben?

Gesundheit.

Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?

Den Willen, Durchsetzungsvermögen, nicht zu allem ja und amen zu sagen.

Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?

Ich bin selten zum Lesen gekommen.

Welche Musik mögen Sie?

Die Rolling Stones.

Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?

Der Mauerfall.

Was möchten Sie verändern?

Daß all die roten Socken, die noch immer in Amt und Würden sind, endlich verschwinden.

Woran glauben Sie?

An mich selbst.

Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?

Die Großzügkeit dieser Wegwerfgesellschaft zu hinterfragen. Mehr Bewegung und Sport.

Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?

Er ist schlimm. Zum Glück erwischt es alle.






Wolfgang Lötzsch, geboren 1952 in Chemnitz, gilt als „Jahrhunderttalent“ des Radsports. Er triumphierte bei 552 Radrennen, besiegte Friedensfahrtgewinner, Weltmeister und Olympiasieger. Da „politsch bedenklich“, wurde er aus dem Kader für die Olympischen Spiele in München und aus dem Leistungssportsystem ausgeschlossen. Bis zu 50 IMs beschatteten ihn. Trotzdem bezwang er die DDR-Radsportelite, so zur Qualifikation der Olympischen Spiele in Montreal. Daraufhin erhielt er ein absolutes Rennverbot auferlegt. Nach dem Mauerfall errang den Deutschen Meistertitel. 2012 wurde er in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.

 www.youtube.com/watch?v=f2inEsnh7iE

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