© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/18 27. Juli / 03. August 2018

Meldungen

Katholikenforum: EU leidet unter Werteverlust

FULDA. Die Politik der Europäischen Union leidet unter einem Werteverlust. Das beklagt das Forum Deutscher Katholiken in einer Resolution, die auf seinem Kongreß „Freude am Glauben“ am 22. Juli in Fulda verabschiedet wurde. An dem Treffen nahmen nach Angaben des Forums rund tausend Personen teil. Es gebe in der Europäischen Union kein gemeinsames Wertefundament mehr, heißt es in der Erklärung. Das zeige sich bei Themen wie Ehe und Familie, Abtreibung, aktiver Sterbehilfe, bioethischer Forschung sowie in der Entwicklungs- und Migrationspolitik. Eine europäische Bürgerinitiative zum verbesserten Tierschutz mit 1,1 Millionen Unterschriften sei angenommen und in konkrete Maßnahmen umgesetzt, die Lebensschutz-Initiative „One of Us“ (Einer von uns) mit 1,9 Millionen Unterschriften hingegen verworfen worden. Das beweise, daß die Europäische Union „in ihrem derzeitigen Zustand weit davon entfernt ist, noch eine Wertegemeinschaft auf christlicher Grundlage zu sein“. In einer zweiten Resolution erklärt das Forum, der Mensch sehne sich in der „von Gottesferne bestimmten teuflischen Angebotspalette“ der Moderne nach Orientierung. Eine „selbsternannte gesellschaftliche Elite“ biete heute als Leitgedanke die absolute Freiheit an. Doch dieser „Ego-Kult“ mache die Menschen nicht glücklich, sondern unsicherer. Das Forum Deutscher Katholiken versteht sich als eine Vereinigung „papst- und romtreuer Katholiken“ und will zu einer Neuevangelisierung in Deutschland beitragen. (idea/JF)





Uwe-Johnson-Preis geht an Ralf Rothmann

NEUBRANDENBURG. Für seinen Roman „Der Gott jenes Sommers“ erhält der Schriftsteller Ralf Rothmann (65) den mit 20.000 Euro dotierten Uwe-Johnson-Preis 2018. Wie die Mecklenburgische Literaturgesellschaft in Neubrandenburg mitteilte, zeige der Autor darin aus der Sicht eines dreizehnjährigen Mädchens, „daß Krieg nicht allein Tod und Verletzung, Entbehrung und Angst oder die Sorge um die Angehörigen bedeuten“. Rothmann beschreibe „eindrucksvoll, wie der Krieg die Seele angreift und die ‘ethische Sicherheit’ des einzelnen bedroht“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Und weiter: „Die außergewöhnliche Fülle an Details und die Art der Darstellung lassen uns staunend erfahren, wie das letzte Kriegsjahr und der Sommer 1945, die still und leise aus den Berichten von Zeitzeugen zu verschwinden drohen, durch das literarische Erinnern erneut wichtig werden für die Gegenwart.“ Die Preisverleihung an Rothmann findet während der Uwe-Johnson-Tage am 21. September in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern in Berlin statt. (tha)