© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/18 / 20. Juli 2018

Meldungen

Billigere Filterung von Mikroplastik einsatzreif

LANDAU. Jede deutsche Kläranlage entläßt täglich zwischen zehn und 60 Gramm Mikrofaser in heimische Gewässer. Da Kleinstlebewesen und Fische nicht zwischen Futter und Kunststoff unterscheiden, gelangt diese von haushaltsüblicher Wäsche und aus Kosmetikprodukten stammende Mikroplastikfracht in die Nahrungskette. Hinzu kommt sekundäre Mikroplastik, die aus Materialabnutzung bei Kunststoffwaren entsteht. Aktuell lassen sich diese Partikel nur durch teure Verfahren der Nano- und Ultrafiltration entfernen. Mit ihrem Projekt „Wasser 3.0“ hat Katrin Schuhen, Chemieprofessorin an der Uni Koblenz-Landau, nun das erste kostengünstige Verfahren zur effizienten Entfernung von Mikroplastik aus Abwässern entwickelt und in der Kläranlage Landau erfolgreich getestet. Ihre neuartige Separationstechnik werde bald „überall auf der Welt einsetzbar“ sein (UmweltMagazin, 6/18). (rs)

 www.wasserdreinull.de





Der Klimawandel erreicht  Tansanias Küstenregion

Daressalam. An der Ostküste Tansanias steigt der Meeresspiegel und die Flüsse trocknen aus. Daher fallen nicht nur die Reis- und Kokosnußernten schlechter aus, auch das Trinkwasser wird knapp. Ganze Siedlungen sind nach Recherchen des einheimischen Umweltjournalisten Deodatus Mfugale überdies den Pangani stromaufwärts gezogen, weil das Salzwasser des Indischen Ozeans in den Mündungsbereich des Flusses und in ufernahe Plantagen drücke. Als Opfer des Klimawandels würden die Bewohner des Nordostbezirks Pangani nur noch in der Regenzeit üppiger mit Wasser versorgt. Gleichzeitig nehmen wegen des steigenden Salzgehalts die Fischbestände des Pangani ab. Ein Rückgang, den die große Zahl von Bauern, die sich als Fischer versuchen, um ihre Ernteverluste zu kompensieren, noch forciert. (Welt-Sichten, 6/18). (ck)

 www.eraenvironnement.com





Nahrungsergänzung mit Risiko und Nebenwirkung

BERLIN. Jeder dritte Deutsche konsumiert Nahrungsergänzungsmittel. Der Jahresumsatz liegt bei weit über einer Milliarde Euro. Dabei handelt es sich nicht um Arznei-, sondern um Lebensmittel. Ihre Einnahme sei aber nicht unbedenklich, wie ein Autorenteam des Bundesinstituts für Risikobewertung warnt (Deutsche Medizinische Wochenschrift, 6/18). Einige Mittel könnten Nebenwirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben, zu Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und sogar zum Herzinfarkt führen. Auch seien Nieren- und Leberschädigungen sowie Wechselwirkungen mit Arzneimitteln nachgewiesen. Über Nutzen und Risiken von Nahrungsergänzungsmitteln sollte daher verstärkt aufgeklärt werden. (dg)

 www.bfr.bund.de





Erkenntnis

„Wären wir im Jahr 1955, fände ich die Infrastruktur der S-Bahn akzeptabel, aber nicht 2018. Es gibt neben den 100.000, die für den Fahrrad-Volksentscheid unterschrieben haben, auch 720.000 mit einer Monats- oder Jahres-karte für BVG und S-Bahn.“

Jens Wieseke, Pressesprecher des Berliner Fahrgastverbandes IGEB