© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/18 / 20. Juli 2018

Meldungen

Neuer „Lohengrin“ bei Bayreuther Festspielen

BAYREUTH. Mit einer Neuinszenierung von Richard Wagners romantischer Oper „Lohengrin“ beginnen am kommenden Mittwoch (25. Juli) die diesjährigen Bayreuther Festspiele. Unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann singt die Titelpartie der polnische Tenor Piotr Beczala. Für den 51jährigen ist es sein Debüt auf dem Grünen Hügel. Ursprünglich dafür vorgesehen war der Franzose Roberto Alagna, der die Rolle jedoch erst Ende Juni kurzfristig absagte, „da er aufgrund von Überlastung die Partie nicht hinreichend einstudieren konnte“, wie seine Agentur die Festspielleitung informierte. Elsa von Brabant wird von Anja Harteros verkörpert. Die neue Inszenierung des „Lohengrin“ stammt von dem israelisch-amerikanischen Regisseur Yuval Sharon. Bühnenbild und Kostüme haben das Künstlerpaar Neo Rauch und Rosa Loy gestaltet. Die Vorstellung wird leicht zeitversetzt ab 18 Uhr in ausgewählte Kinos übertragen. (tha)

 www.bayreuther-festspiele.de

 www.wagner-im-kino.de





Ausgrabungsstätte soll planiert werden

WIJTSCHAETE/BERLIN. Der Sprecher des Verteidigungsausschusses des Bundestags, Rüdiger Lucassen (AfD), hat die Bundesregierung für ihre Untätigkeit zur Bewahrung deutscher militärhistorischer Stätten im Ausland kritisiert. Sie werde ihrer Verantwortung nicht gerecht, sagte Lucassen der JUNGEN FREIHEIT. Hintergrund ist die bevorstehende Planierung der Ausgrabungsstätte „DigHill80“ nahe der flämischen Ortschaft Wijtschaete im Süden Belgiens. Dort befand sich im Ersten Weltkrieg die deutsche Stellung Höhe 80. Die zuständige Verbandsgemeinde Heuvelland würde an der Stelle eine Gedenkstätte oder ein Museum errichten wollen. „Wenn es ein deutsches Interesse gäbe, etwas zu erhalten, sollte etwas möglich sein“, sagte Bürgermeister Marc Lewyllie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (13. Juli). Von deutscher Seite gebe es jedoch keine entsprechenden Signale. „Die Bundesregierung wird ihrer Verantwortung nicht gerecht, wenn sie den Wunsch der Belgier mißachtet“, kommentierte Lucassen das Verhalten der Regierung. Auch konterkariere die Große Koalition so ihren eigenen erinnerungspolitischen Anspruch. „Auf diese Weise verkommen die Appelle an die gemeinsame europäische Verantwortung endgültig zum blutleeren Ritual.“ Historiker und Freiwillige aus Staaten der ehemaligen Kriegsteilnehmer graben auf dem Areal seit Monaten sterbliche Überreste und Ausrüstungsstücke der Soldaten aus Deutschland, England, Frankreich und Belgien aus. Der Archäologe Simon Verdegem nennt die Ausgrabungsstelle aufgrund der zahlreichen Fundstücke das „Pompeji des Ersten Weltkriegs“. (ag)

 https://dighill80.com