© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/18 / 13. Juli 2018

Meldungen

Sarrazin: Rechtsstreit um sein neues Buch 

MÜNCHEN. Der frühere SPD-Politiker, ehemalige Bundesbank-Vorstand und Bestsellerautor Thilo Sarrazin streitet vor dem Münchner Landgericht mit seinem bisherigen Verlag Random House  über sein neues Buch. Der 73jährige Autor sieht seinen Ruf geschädigt, weil der Verlag sein jüngstes Werk „Feindliche Übernahme. Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“ nicht mehr habe veröffentlichen wollen. Die Gegenseite argumentiert, das im Februar eingereichte Manuskript habe sich als sehr arbeitsintensiv erwiesen, weil etwa zahlreiche Fußnoten hätten geprüft werden müssen. In der damals vorliegenden Fassung sei es nicht publizierbar gewesen. In dem Rechtsstreit geht es um Vorschußzahlungen an Sarrazin und etwaigen Schadenersatz für die von ihm geltend gemachte Rufschädigung. Presseberichten zufolge warb der Vorsitzende Richter am Landgericht München I am Montag dieser Woche in der Verhandlung für eine gütliche Einigung der Parteien. Der Senat will nun einen Vergleichsvorschlag erarbeiten. Thilo Sarrazin ist mit seinem neuen Buch unterdessen zum Münchner Finanzbuch Verlag gewechselt. Dort soll es am 30. August erscheinen. Bei Random House hatte er 2010 seinen Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ sowie weitere Bücher über den Euro und das „Wunschdenken“ in der Politik veröffentlicht. (tha)





Kritik an Gottesdienst mit plastinierter Leiche

OSNABRÜCK. Ethiker und Theologen haben die Ausstellung einer plastinierten Leiche während eines Gottesdienstes in der Osnabrücker Marienkirche kritisiert. Pastor Frank Uhlhorn hatte ein Exponat aus der Wanderausstellung „Körperwelten“ des Anatomen Gunther von Hagens in die Kirche geholt. Er betrachte das Plastinat als „Kunstwerk“, sagte Uhlhorn vergangenen Sonntag: „In ihm sehe ich das Wunder der Schöpfung Gottes.“Kritik daran übten Bernd Wannenwetsch, Professor für Theologie und Ethik an der Freien Theologischen Hochschule Gießen, und Axel W. Bauer, Professor für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin (Mannheim), gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Eine plastinierte, anonymisierte Leiche gehöre nicht in den Kontext einer Kirche und schon gar nicht in einen Gottesdienst, dies sei die „falsche Umgebung“, erklärte Bauer. Die Schönheit der Schöpfung könne ebensogut mit graphischen Darstellungen oder plastischen Modellen gezeigt werden, sagte Wannenwetsch. (JF)





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