Für Ex-Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) beginnen gerade die ersten Semesterferien als Gastdozent der Universität Bonn (JF 4/18). Im November steht dann ein „Fellowship“ an der amerikanischen Eliteuniversität Harvard an. Wegen der Lobbyismus-Schamfrist darf der frühere Wirtschaftsminister erst ab März kommenden Jahres den Job als Verwaltungsrat beim fusionierten deutsch-französischen Schienenfahrzeughersteller Siemens-Alstom annehmen. Das dürfte jedoch mit dem Mandat als Mitglied des Bundestags auch räumlich gut vereinbar sein, hat Siemens-Alstom doch ein Werk in Gabriels Wahlkreis Salzgitter. Um die Wartezeit zu überbrücken, nimmt der Harzer (nicht Hartzer!) noch eine neue berufliche Herausforderung an: Er greift zur Feder und wird künftig als Autor für die Zeitungen der Holtzbrinck-Gruppe (Handelsblatt, Die Zeit) tätig sein. Vergangene Woche gab es dafür grünes Licht von der Bundesregierung. Ob Gabriel in die Fußstapfen des ebenfalls dort einst tätigen, mittlerweile verstorbenen Genossen Helmut Schmidt treten wird und im Büro dessen hinterlassene Mentholzigaretten rauchen darf, ist noch nicht klar. Einer von Gabriels Vorgängern im AA, Joschka Fischer, soll Journalisten ja mal als „Fünf-Mark-Nutten“ bezeichnet haben. In diesem Sinne, von hier aus, unter Kolleginnen: Herzlich willkommen – und frohes (An)schaffen!