© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/18 / 29. Juni 2018

Gedenkstätte Hohenschönhausen
Politischer Unwille
Detlef Kühn

Die Gedenkstätte Hohenschönhausen hat sich unter ihrem Direktor Hubertus Knabe zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Daß dort ehemalige Insassen des Stasi-Gefängnisses mitarbeiten, unterstreicht die positive Entwicklung. Knabe ist es bislang gelungen, seine fachliche Unabhängigkeit zu wahren und Zumutungen zu widerstehen. Damit könnte es jetzt vorbei sein. Seine Achillesferse ist die Abhängigkeit von staatlichen Zuwendungen – vom Land Berlin oder vom Bund.

Nun sah Knabe sich gezwungen, die Zusammenarbeit mit einem privaten Förderverein seiner Gedenkstätte auszusetzen. Dessen Vorsitzender Jörg Kürschner, ebenfalls Stasi-Häftling, hat angeblich „Sympathie für die AfD erkennen“ lassen. Und das ausgerechnet in der JUNGEN FREIHEIT. Das geht einigen Sympathisanten der SPD zu weit, die Knabe zum Einschreiten aufgefordert haben. Ob dieser zweifelhafte Erfolg im Kampf gegen Rechts von Dauer ist? Fraglich. Die AfD ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, und die JF ist schon vor über zehn Jahren vom Bundesverfassungsgericht gegen unhaltbare Verdächtigungen geschützt worden. Zu befürchten ist aber, daß der Schriftführer des Fördervereins Stephan Hilsberg und seine Gefolgsleute die politische Bildung beschädigen.