Bei so vielen Brüdern kann es schon mal passieren, daß man den falschen erwischt. Nichtsahnend saß ein junger Mann in der Nacht zu Samstag auf einer Sitzbank vor dem Rathaus Berlin-Neukölln. Plötzlich tauchte eine 25köpfige Gruppe auf, zerrte ihn nieder und drosch brutal auf ihn ein. Nach ein paar Minuten rief einer der Angreifer: „Stopp, das ist der Falsche“, meldet die B.Z.  „Die Angreifer hoben ihr Opfer vom Boden auf und entschuldigten sich. Sie umarmten ihn, putzten seine Sachen sauber, liebkosten den Mann und nannten den 22jährigen plötzlich ‘Bruder’.“ Die nächtliche Verwechslung blieb jedoch nicht folgenlos. Denn der Verletzte trommelte seine eigenen „Brüder“ zusammen. Am Nachmittag ziehen 20 Mann bewaffnet mit Beilen, Stöcken und Reizgas vor einem Frisörsalon in der als „arabische Straße“ bekannten Sonnenallee auf, der im Zusammenhang mit dem Angriff stehen soll. Sie demolieren den Laden, verletzen vier Personen und flüchten. Noch während der Anzeigenaufnahme fährt der 37 Jahre alte Rädelsführer am Tatort vorbei und wird festgenommen. Sowohl die Nationalität des Opfers als auch die des 37jährigen sind „ungeklärt“. Die Polizei stellte nur fest: Der falsche „Bruder“ war in einem Auto ohne Haftpflichtversicherung unterwegs.