© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/18 / 22. Juni 2018

Vereitelter Anschlag mit Bio-Bombe in Köln
Tödliches Schweigen
Moritz Schwarz

Merkel? Seehofer? Trump? WM? Sehr wahrscheinlich hätten die Schlagzeilen dieser Tage ganz anders gelautet, wäre Seif Allah H. gelungen, was er ausgeheckt hatte. Denn „sehr wahrscheinlich“, so Verfassungsschutzpräsident Maaßen, konnte mit seiner Festnahme am 13. Juni in Köln „ein Terror-Anschlag vereitelt werden“. Doch der Islamist baute nicht an irgendeinem Sprengsatz, sondern an einer Bio-Bombe gefüllt mit Rizin, laut Spiegel eines der „tödlichsten Gifte der Welt“. 

Weil die Katastrophe ausblieb, war die Nachricht vergangene Woche nur eine unter vielen. Zu Recht? Nein, denn es handelt sich nicht um Kriminalität, wie sie nun mal bei uns heimisch ist. Es geht also nicht allein darum, wie so etwas zu verhindern ist. Hier geht es um importierten Terrorismus, ergo um die Frage: Wie ist so etwas hierzulande überhaupt möglich? Doch sie wird nicht gestellt, weder von der Politik noch den Medien. Dabei kam der 29jährige Tunesier 2016 als Bräutigam einer 43jährigen deutschen Islam-Konvertitin ins Land. Und natürlich hat die wachsende Zahl an Konversionen, die hier zum Freifahrtschein des mutmaßlichen Terroristen wurde, mit der hiesigen Ausbreitung des Islams zu tun. Sicher, diese ist nicht illegitim. Illegitim ist aber, daß Politik und Medien sich weigern, diesen und andere tödlichen Zusammenhänge zu thematisieren. Auch ohne Tote ist das unpolitische, rein sicherheitstechnische Abtun des Falls ein Skandal.