© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/18 / 15. Juni 2018

Haltungsnote
Messis Jungs knicken ein
Thorsten Brückner

Es sollte ein großes Fußballfest werden. Der Auftritt des Vizeweltmeisters Argentinien im Heiligen Land. Messi und Co. gegen die Auswahl Israels. Dann die kurzfristige Absage des argentischen Fußballverbandes AFA.  Vorausgegangen war eine beispiellose Einschüchterungskampagne palästinensischer Extremisten. An deren vorderster Front: der Präsident des Palästinensischen Fußballverbands, Jibril Rajoub. Er forderte seine Landsleute auf, Trikots von Superstar Messi zu verbrennen, sollte dieser gegen die Israelis antreten. Die palästinensische Wut entzündete sich an der Entscheidung der israelischen Sportministerin Miri Regev, die die Verlegung der Partie von Haifa nach Jerusalem veranlaßt hatte. Vor dem Trainingsquartier der argentinischen Auswahl in Katalonien hielten Demonstranten mit blutroter Farbe verschmierte argentinische Nationaltrikots in die Höhe. Messi erhielt Morddrohungen. Die Spieler knickten ein. Das brachte Verteidigungsminister Avigdor Lieberman zum Schäumen. Auf Twitter schrieb er: „Es ist schade, daß die argentinischen Fußballstars dem Druck der Israel-Hasser nachgegeben haben, deren einziges Ziel es ist, Israels Grundrecht zur Selbstverteidigung zu verletzen und seine Vernichtung herbeizuführen.“