© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/18 / 15. Juni 2018

Blitzbehandlung posttraumatischer Belastungsstörungen
Migranten therapieren Migranten
(dg)

Während der nicht auf Bremen beschränkte Skandal um die großzügige Anerkennungspraxis des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) realistische Annahmen bestätigt, denen zufolge sich sehr viele der 1,7 Millionen „Geflüchteten“ mit falschen Angaben ins hiesige Sozialsystem eingeschleust haben, rüstet das akademische Deutschland, um sich eine neue Opfer- und Betreuungsklientel zuzulegen. Denn dreißig Prozent der illegalen Grenzübertreter sollen unter „posttraumatischen Belastungsstörungen“ leiden. Deswegen müßten, so fordert der Hamburger Psychologie-Professor Frank Rösler, nun auch lediglich „kurzfristig geschulte Laien“ als Psychotherapeuten zu deren Behandlung herangezogen werden. Rösler ist Sprecher einer Expertengruppe von Medizinern und Psychologen, die im Auftrag der Leopoldina und der Berlin-Brandenburgischen Akademie ein Konzept zur Hilfe für „traumatisierte Geflüchtete“ erarbeitet hat (Deutsche Universitäts-Zeitung, 5/2018). Favorisiert wird darin für die Masse der potentiellen Patienten ein „niedrigschwelliges Vorgehen“ mit Laien-Helfern. Solche „Trauma-Berater“ stünden unter Aufsicht von professionellen Therapeuten und hätten meist selbst einen Migrationshintergrund. Für deren rasche Ausbildung in mehrwöchigen Seminaren hofft Röslers Gruppe auf die Unterstützung der Hochschulinstitute für Psychologie. 


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