© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/18 / 15. Juni 2018

Meldungen

Deutscher Kulturrat fordert Talkshow-Pause

BERLIN. Der Deutsche Kulturrat hat ARD und ZDF dazu aufgefordert, ihre Talkshows für ein Jahr auszusetzen und in dieser Zeit zu überarbeiten. „Mehr als 100 Talkshows im Ersten und im ZDF haben uns seit 2015 über die Themen Flüchtlinge und Islam informiert und dabei geholfen, die AfD bundestagsfähig zu machen“, kritisierte Geschäftsführer Olaf Zimmermann in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Dabei nahm er die „Maischberger“-Sendung vergangene Woche Mittwoch zum Thema Islam konkret ins Visier, in der „allen Ernstes schwerpunktmäßig über das Händeschütteln als einen vermeintlichen Ausdruck deutscher Kultur debattiert“ worden sei. Bereits im Vorfeld der Ausstrahlung gab es Streit. So änderte der WDR nach heftiger Kritik von Journalisten und Politikern wie der Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD) den Thementitel von „Sind wir gegenüber dem Islam zu tolerant?“ in „Die Islamdebatte: Wo endet die Toleranz?“ (gb)





Facebook baut seine Videoangebote aus 

Menlo Park. Facebook hat angekündigt, sein Bewegtbild-Angebot „Watch“ zu erweitern. Demnach plant das soziale Netzwerk mehrere Nachrichtenformate mit exklusiven Inhalten von US-amerikanischen TV-Sendern wie ABC, CNN und Fox News. Auch die bekannten Moderatoren Shepard Smith (Fox News) und Anderson Cooper (CNN) konnte Facebook für sein Vorhaben verpflichten. Vorerst laufe das Programm nur in den USA. Die Umsetzung der vor knapp einem Jahr angekündigten Rubrik „Watch“ mit Hochglanzserien läuft unterdessen schleppend. Die Zusammenarbeit mit Medienkonzernen wie der New York Times für Facebooks Live-Videos wurde Ende 2017 eingestellt. (gb)





Öffentlich-Rechtliche einigen sich mit Verlagen

KÖLN. Die Verleger und ARD, ZDF und Deutschlandradio haben den Weg frei für ein neues Telemediengesetz gemacht. Bei einem Treffen zwischen BDZV-Präsident Mathias Döpfner, ZDF-Intendant Thomas Bellut, Stefan Raue vom Deutschlandradio und ARD-Vertreterin Karola Wille erklärten die Öffentlich-Rechtlichen, das Verbot der Presseähnlichkeit in ihren Online-Angeboten zu akzeptieren. Daher würden sie künftig auf längere Texte ohne Bezug zu einer Sendung verzichten. (gb)