© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/18 / 15. Juni 2018

Lesereinspruch

Barbarische Ansicht

Zu: „Die Unschuld verloren“ von Jürgen Liminski (JF 23/18)

Die Abstimmung in Irland hat Ende Mai 2018 endlich ein klares „Ja“ für das Recht auf Abtreibung in gesetzten Regeln ergeben. Die Aussagen dazu von SZ und WamS kommentieren Sie als „intellektuelle Barbarei“. Dem widerspreche ich vehement! Von vergewaltigten traumatisierten Frauen zu verlangen, das ungewünschte Kind zu gebären, ist Barbarei! Eltern zu sagen, daß sie ein schwer mißgebildetes Kind erwarten und dennoch die verzweifelte Frau zwingen, es auszutragen und zu gebären, ist Barbarei! Und selbst wenn eine Frau sich allein nur gegen ihre Schwangerschaft entscheidet, wird sie ihre Gründe haben, die zu hinterfragen nicht Ihr Recht ist! Keine Frau wird nur aus Vergnügen eine Abtreibung ins Auge fassen.

Stattdessen Hilfe anzubieten, muß selbstverständlich sein. Entscheidet sich die betroffene Frau dennoch zur Abtreibung, ist dies zu respektieren. Die katholische Kirche hat hier nicht mitzusprechen. Seit ihrer Barbarei an unschuldigen mißbrauchten Kindern hat sie sich jedweden Anspruch auf Einflußnahme selbst genommen.

Lea Grunewald-Schreier, Ammersbek