© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/18 / 08. Juni 2018

Meldungen

EU: Einlagensicherung hilft Zombie-Banken

MÜNCHEN. Der Ökonom Hans-Werner Sinn hat erneut vor der geplanten gemeinsamen Einlagensicherung für die Banken der Eurozone (Edis) gewarnt. „Während die Banken stabiler Länder auf einen Anteil fauler Kredite an allen ausgereichten Krediten von weniger als zwei Prozent kommen, verzeichnet die letzte, im April veröffentlichte Statistik des IWF für Irland elf Prozent, Italien 16 Prozent, Zypern 40 Prozent und Griechenland 46 Prozent“, so der frühere Chef des Ifo-Instituts. Edis würde Banken zum Zocken veranlassen: Selbst die „Zombie-Banken der Eurozone“ würden so „in die Lage versetzt, sich nach Belieben Spargelder in Europa zu besorgen, um damit weltweit Ramschprojekte zu finanzieren“, so Sinn auf dem Ökonomenportal Project Syndicate. Die Banken sollten sich besser auf privater Basis zu Solidargemeinschaften zusammenschließen, so wie es in Deutschland der Fall ist, wo es vier verschiedene Systeme der Einlagensicherung gebe. (fis)

 www.project-syndicate.org





IAO: Flexibilität ist ein zweischneidiges Schwert

Stuttgart. Gleitzeit oder Vertrauensarbeitszeit bringen den Beschäftigten nicht nur Vorteile. Sie schafften zwar die Möglichkeit für eine bessere Bewältigung privater Anforderungen, aber die Flexibilität habe zwei Seiten: „So zeigt sich, daß die Auflösung starrer Arbeitszeitgrenzen neben der Selbstbestimmung auch der Fremdbestimmung bei der Arbeitszeitgestaltung die Tore öffnet“, warnen Experten des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und Arbeitswissenschaftler der Uni Stuttgart. Generell finde sich eine deutliche Diskrepanz zwischen den tatsächlichen und den vertraglichen Arbeitszeiten. „Bei der Vertrauensarbeitszeit verfallen jedoch auffällig mehr Arbeitsstunden pro Monat. Zudem werden nach Aussage der in Vertrauensarbeitszeit Beschäftigten die gesetzlichen Grenzen von einem deutlich größeren Anteil verletzt“, heißt es in der Studie „Flexible Arbeitszeiten – Arbeitszeitmodelle und Flexibilitätsanforderungen“. Auch an Wochenenden werde nicht selten außerhalb der Regelarbeitszeit gearbeitet. „Hier zeigen sich klare Einschnitte in das soziale Leben der Beschäftigten.“ (fis)

 www.flexible-arbeit.com





Zahl der Woche

804.000 Autos stellten Daimler, BMW und VW 2017 in den USA her. Das waren 7,4 Prozent der gesamten US-Autofertigung und 180.000 mehr als 2013. Die drei deutschen Hersteller beschäftigen dort 36.500 Mitarbeiter direkt sowie 80.000 bei Zulieferern. (Quelle: Autoindustrieverband VDA)