© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/18 / 01. Juni 2018

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Macron wird teuer“, JF 22/18

Zahlmeister Europas

Vor etwa einem Jahr, Macron war noch nicht gewählt, drang der Inhalt eines Gespräches in die Öffentlichkeit, das sich um die verlorene europäische Meinungsführerschaft der Bundeskanzlerin drehte. Im Verlaufe der weinseligen Herrenrunde soll die Äußerung gefallen sein, Deutschland habe den ersten und den zweiten Weltkrieg verloren und dafür bis zum heutigen Tage bitter bezahlen müssen. Ein weiterer (unblutiger) Krieg würde erneut zu Lasten der deutschen Steuerzahler gehen, weil sich die Franzosen reformunwillig zeigten. 

Ein weiteres Indiz für die fordernde Haltung Macrons sind die ersten Koalitionsgespräche, in denen die FDP kategorisch die fordernde Haltung Frankreichs abgelehnt haben soll. Damals hat Merkel bereits von Zugeständnissen gegenüber den französischen Forderungen gesprochen. Zwar ist erneut von einer roten Linie die Rede, die angeblich nicht überschritten werden soll. Bei der devoten Haltung Deutschlands und seiner Politiker ist das aber wohl sehr bald der Fall. Deutschland wird weiterhin Zahlmeister nicht nur Europas bleiben. Zur Not genügt ein diskreter Hinweis auf die dunklen Jahre der NS-Herrschaft, um die Taschen der deutschen Bürger zu öffnen. 

Für jeden nüchternen Betrachter der derzeitigen Entwicklung wird es keinen Widerstand gegenüber dem Franzosen geben, und es beginnt die Plünderung unserer gut gefüllten Sozialkassen und die Vergesellschaftung der Schulden, selbstverständlich unter einem französischen Finanzminister. Nach dem Verlust des einstigen „Glanzes“ der ungekrönten „Königin“ Europas beginnt eine neue Ära unter der Herrschaft eines ehrgeizigen Franzosen zu Lasten Deutschlands. 

Rolf Dieter Oertel, Lemgo






Zur Haltungsnote: „Weithergeholte Behauptung“ von Martina Meckelein, JF 22/18

Man lernt wirklich niemals aus

Der Journalist Eren Güvercin behauptet also, der Ramadan sei ein alter deutscher Brauch, länger verbreitet als etwa das Oktoberfest. In der Tat: Man lernt wirklich niemals aus. Und dafür alimentiert das deutsche Volk die öffentlich-rechtlichen Medien mit einer Zwangsabgabe.

Gunter Wigand, Karben






Zu: „Ein unerträglicher Affront“ von Bruno Bandulet, JF 21/18

Unwissender, unfähiger Egomane

Über Trumps Charakter habe ich mir nie was vorgemacht. Der Personalverschleiß im Weißen Haus und wie er die eigenen Mitarbeiter bloßstellt, spricht Bände. Allerdings hatte ich die leise Hoffnung, daß ein Präsident, der nicht aus dem politischen Establishment kommt, außenpolitisch aus den vorgegebenen Schablonen ausbrechen könnte. Das Gegenteil dessen ist eingetreten. Der Höhepunkt in Trumps Rede war, als er den Iran beschuldigte, mit den Taliban und Al Qaida zu kooperieren. Al Qaida, Islamischer Staat etc. sind alles sunnitische Terrororganisationen, bei denen die Schiiten ganz oben, noch vor den Christen, auf der Abschußliste stehen. Dieser Mensch ist so von sich selbst eingenommen, unwissend und unfähig, daß es einem die Zehennägel aufdreht. Man kann nur hoffen, daß diese Fehlbesetzung in den vier Jahren nichts Gröberes anstellt.

Stephan Zankl, München






Zu: „Vom Mißbrauch befreit“ von Thorsten Hinz, JF 21/18

Offene Respektlosigkeit

In der Werbung für den Fußball wird in regelmäßigen Abständen über den Bildschirm für „Respekt“ plädiert, daß es schon fast wie Gehirnwäsche anmutet. Die beiden Kicker-Millionäre Özil und Gündogan lassen sich auf diese Werbung wohl insoweit ein, solange der Respekt von anderen gefordert wird. Daß beide mit ihrem deutschen Paß sich für Erdogans Zwecke hier in Deutschland instrumentalisieren lassen, geht schon über Grenzwertigkeit hinaus. Der Gipfel aber ist, wenn Gündogan sein Fußballhemdchen mit dem Aufdruck „für meinen verehrten Präsidenten“ an Erdogan übergibt. Dies ist eine offen provozierende Respektlosigkeit gegenüber der deutschen Nationalmannschaft, gegenüber seiner deutschen Staatsbürgerschaft und gegenüber all jenen, von denen er selbst Respekt einfordert. Daß dieser mehr als peinliche Vorgang von Joachim Löw zu keiner disziplinarischen Konsequenz führt, daß die Spieler also nicht vom DFB-Kader in Rußland suspendiert werden, spricht einmal mehr für sich, sobald es hierzulande um Menschen mit Migrationshintergrund geht.

Wolfgang Kahl, Augsburg




Falsches Trikot

Der Präsident des deutschen Volkes und der deutschen Nationalelf heißt Steinmeier. Fußballspieler, deren Präsident Erdogan heißt, sind hier falsch und gehören in die türkische Nationalelf.

Dr. Joachim Wunsch, Wolfenbüttel




Ungarn, Italiener und Isländer

Diese Analyse des Falles Özil/Gündogan hebt sich wohltuend ab von all den reflexartigen Empörungsritualen. Die beiden jungen Türken haben tatsächlich dem deutschen Michel ungewollt wichtige Hilfestellung gegeben für eine ernüchternde Lageeinschätzung und die Erkenntnis, daß wir – einmal mehr – in der entscheidenden Frage der sogenannten Integration belogen und betrogen werden. 

Und die beiden Fußballer trifft dabei die geringste Schuld, wo sie doch nur „ihren“ aktuellen Staatschef verehren. Die eigentliche Empörung wäre angebracht gewesen, als die deutsche Nationalmannschaft zur „Mannschaft“ kastriert wurde. Und auch immer dann, als diese Mannschaft von Jahr zu Jahr häufiger mißbraucht wurde, um als Werbebanner für eine weltfremde Ideologie zu dienen. Im vorliegenden Fall sollten wir uns die Empörung sparen. Die Russen, die Ungarn, die Italiener und die Isländer haben noch eine echte Nationalmannschaft – wir nicht.

Freddy Resch, Vaihingen






Zu: „Das Dunkelfeld expandiert“ von Michael Paulwitz, JF 21/18

Es gibt keinen Rechtsstaat mehr

Diesem Kommentar muß ich leider voll und ganz zustimmen. Im Oktober 2016 ist in meine Hobbywerkstatt eingebrochen worden. Aufgrund einer aufmerksamen Nachbarschaft wurde der Täter auch ermittelt. Dafür bedanke ich mich heute noch bei der Dürener Polizei undden Nachbarn. 

Die Strafanzeige erhielt die Staatsanwaltschaft Aachen. Kaum hatte diese erfahren, daß der Dieb ein Vietnamese ist, wurde das Verfahren wegen „mangelndem öffentlichen Interesse“ und „geringem Wert“ eingestellt. Dabei war Material im Wert von über 5.000 Euro entwendet worden. Die Beschwerde beim unmittelbaren Vorgesetzten des zuständigen Staatsanwalts wurde abgewimmelt; ebenso die Beschwerde beim OLG Köln. Anschließend erstattete ich Anzeige wegen Rechtsbeugung und Strafvereitelung im Amt. Diese Anzeige wurde als unzulässig abgewimmelt. Conclusio: Es gibt keinen deutschen Rechtsstaat mehr. Der Staat ist überhaupt nicht willens, seine Bürger zu schützen.

Arno Berger, Düren






Zu: „Magische Rechtsprechung“ von Doris Neujahr, JF 21/18

Krimininelle werden verschont

Die Verurteilung der 89jährigen Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung ist ein politisches Urteil, das gewöhnlich in diktatorischen Regimen praktiziert wird. Es erinnert mich an die Aussagen von Alexander Solschenizyn: „Ein marxistisches System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert“ und des Publizisten Johannes Gross: „Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen.“ Wenn Menschen wegen einer irrigen oder falschen Meinung hinter Gitter geschickt werden, ist das in der Tat eine magische Rechtsprechung oder besser gesagt eine politische Linksprechung.

Günter Zemella, Schwäbisch Hall






Zu: „Die Gabe der Unterscheidung“ von Manfred Brunner, JF 21/18

Rufe aus dem Unruhestand

Der Verfasser setzt das Versprechen des Titels in seinem Beitrag überzeugend um. Es ist nur zu befürchten, daß er bei denen, die es angeht, weithin auf taube Ohren stößt oder auf eine mangelhaft ausgebildete Fähigkeit des Differenzierens. Erfreulich ist die hochkarätige Darlegung etwa unter Verweis auf den hochverdienten Paul Kirchhof. Man findet auch von anderen wichtigen Juristen im Ruhestand immer wieder bedrückende Analysen über politische Fehlhaltungen, Vertragsbrüche u.a. Warum haben sie nicht früher entschiedener „durchgegriffen?“ Freilich, „vom sichern Port läßt sich’s behaglich raten.“ Käme es hier zur juristisch gestützten „Tat“, würden sich manche Politiker nicht im Zustand der allzu Satten immer weiter so behaglich zurücklehnen können.

Wolfgang Jäger, Dortmund






Zu: „Das Kreuz gehört zu uns“ von David Berger, JF 20/18

Die Geister unterscheiden lernen

Das Kreuz symbolisiert zum einen den Opfertod Jesu Christi, zum anderen die Verbundenheit der Menschen zur Erde und den Mitmenschen sowie mit dem Göttlichen. Es steht nicht nur für das Leiden, wie Frau Käßmann uns weismachen möchte, sondern auch für Demut, Frieden, Erlösung und ja, auch für die Liebe. Es ist ein religiöses und kulturelles Symbol! Deshalb ist das Vorhaben des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder nur zu begrüßen. 

Beschämend ist es, daß mehr und mehr Menschen in Deutschland ihre Wurzeln und ihre Kultur aus falsch verstandener Toleranz verleugnen und stattdessen einer politischen Ideologie (Islam) den Hof machen. Wenn der Islam in den nächsten Jahren immer mehr seine Macht demonstrieren wird, so ist das nicht in erster Linie dem Islam zuzuschreiben, sondern der Gleichgültigkeit vieler hier lebenden Menschen, denen der christliche Glaube weniger bedeutet als etwa das iPhone. Dazu kommt das Gefühl der „ewigen Schuld“, die einem ja gerne von vielen Seiten immer wieder eingeredet wird. Diese „ewige Schuld“ gibt es nicht! 

Die protestantische Kirche ist derzeit ein gutes Beispiel für eine links-grüne Indoktrination in unserem Lande. Daß jedoch auch ein Teil der katholischen Kirche – und dies sage ich als gläubiger Katholik – zunehmend einem linken Zeitgeist folgt, betrübt mich doch sehr. Bezeichnend ist das Verhalten von Kardinal Marx, der selbst noch vor drei Jahren öffentlich für den Verbleib der Kreuze in Schulen und Gerichtssälen plädierte und nun den bayerischen Ministerpräsidenten Söder kritisiert. Das ist heuchlerisch. Es wäre wünschenswert, befaßten sich die Kirchen, die Politiker und vor allem die Medien mehr mit dem Leid und den unzähligen Demütigungen der Christen in aller Welt. Wir sprechen hier von Millionen Glaubensgenossen. 

Man darf ruhig stolz sein auf dieses wunderbare Deutschland. Nicht umsonst sind wir ein Anlaufpunkt vieler Menschen. Ich appelliere an die Menschen in unserem Lande, sich wieder unserer Wurzeln, unserer Kultur und auch unserer Religion zu besinnen, die Geister unterscheiden zu lernen, aufzustehen und sich zu wehren. Es lohnt sich!

Michael Groß, Mannheim






Zur Meldung: „Stiftung: Niederlage für AfD-Bundesvorstand“, JF 20/18

Eine Gründung ist notwendig

Das Hickhack und Gezerre um eine parteinahe Stiftung der AfD wird langsam peinlich und absurd. Frau Steinbach setzt sich sehr für eine gute Lösung ein, sie braucht Unterstützung! Völlig verfehlt ist es, wenn Stimmen an der Basis eine AfD-nahe Stiftung völlig ablehnen. Damit würde die junge Protestpartei das Feld und Geld kampflos den Stiftungen der Altparteien überlassen. Es geht um Unmengen: 581 Millionen Euro (Stand 2017), die an die sechs Stiftungen von CDU, SPD, CSU, FDP, Grünen und Linken jedes Jahr verteilt werden, und die Mittel sind exorbitant gewachsen im vergangenen Jahrzehnt. Der AfD-nahen Stiftung stünden nach dem Stimmenanteil etwa 50 bis 60 Millionen Euro im Jahr zu. Was kann man mit diesen Mitteln nicht alles an Seminaren, Schulungen, Forschung, Stipendien, Veranstaltungen und Publikationen finanzieren! Eine Bildungsoffensive von rechts ist dringend nötig. Natürlich muß die AfD-nahe Stiftung gleichzeitig die Selbstbedienung der anderen Parteien an den Steuergeldern anprangern und auf eine deutliche Reduzierung der Mittel dringen. Aber das Geld den etablierten Parteien zu überlassen, wäre doch idiotisch. Ich kann nicht glauben, daß die AfD-Basis auf dem Parteitag so entscheiden wird.

Dr. Peter Müller, München






Zu: „Dresden als geistige Lebensform“ von Dirk Glaser, JF 20/18

Abwehr, aber kein Volkssturm

Leider ist dem Autor ein grober Fehler unterlaufen: Der Gründer des Jess-Verlages in Dresden war nie beim Volkssturm. Stattdessen war der im Ersten Weltkrieg an der Hand verwundete Hauptmann der Reserve in der militärischen Abwehr (Canaris) tätig und zu diesem Zweck nach Paris abkommandiert. Nach der Räumung durch die Wehrmacht kehrte er nach Berlin zurück und ist seit den letzten Kriegstagen verschollen. – Ich weiß das aus Erzählungen seiner Tochter, die meine Nachbarin ist (und über Ihre Darstellung sehr verärgert).

Klaus Bollig, Köln






Zu: „Angriff auf die deutsche Autoindustrie“ von Dirk Spaniel, JF 19/18

Alternativlose Ablehnung

Ihr Autor meint, die Ablehnung des Dringlichkeitsantrags zur neuen, „absurden“ EU-Grenzwertverordnung zu PKW-Emissionen durch die Altparteien sei wohl auf deren Unverständnis zurückzuführen. Nein, der Grund ist sicherlich, daß die AfD den Antrag eingebracht hat, und Anträgen dieser Partei wird grundsätzlich nicht zugestimmt, auch wenn es zum Vorteil Deutschlands wäre. Aber kümmert das bei denen noch jemand?

Dr. Werner Kurz, Rosengarten