© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/18 / 01. Juni 2018

Meldungen

Kommunisten-Opfer kritisieren Stadtrat

TRIER. Die Verbände von Opfern kommunistischer Gewaltherrschaft haben kritisiert, daß sie nicht am Text einer Plakette mitarbeiten dürfen, die am Marx-Denkmal in Trier angebracht werden soll. Das Schild soll nach einem Beschluß des Stadtparlaments vom 6. April „das Wirken von Karl Marx in einen historischen Kontext einordnen“. Vorgesehen ist, die Plakette in der Nähe der 5,50 Meter hohen Karl-Marx-Statue anzubringen, die am 5. Mai in der Trierer Innenstadt enthüllt worden war (JF 20/18). Die Statue ist ein Geschenk der Volksrepublik China. Die AfD hatte gefordert, Vertreter der Verbände und der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen an der Formulierung des Textes für das Schild zu beteiligen. Ihr Antrag wurde mit den Stimmen aller anderen Fraktionen abgelehnt. Der Bundesvorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft, Dieter Dombrowski (66), bezeichnete den Beschluß des Stadtrates als „empörend“. Er sei „ein Affront für die Hunderttausenden Opfer der SED-Diktatur“, erklärte Dombrowski gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Kritik äußerte auch der wissenschaftliche Direktor der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe. „Der Stadtrat von Trier zeigt einmal mehr seine Unsensibilität gegenüber den Opfern der SED-Diktatur“, so Knabe gegenüber idea. Sie würden durch den Beschluß des Stadtparlaments von den demokratischen Parteien in Trier ausgegrenzt. Knabe: „Angesichts dessen braucht sich niemand darüber zu wundern, wenn ausgerechnet die Anti-Aufarbeitungspartei AfD in diese Lücke springt.“ (idea/JF)





Wohlfahrtsverband fordert freie Kita-Beiträge

BERLIN. Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert eine Kita-Beitragsfreiheit für alle einkommensschwachen Familien. Dies müsse insbesondere für solche gelten, die unterhalb der Armutsgrenze lebten. Der Verband bezieht sich dabei auf eine am Montag dieser Woche vorgestellte Studie der Bertelsmann-Stiftung, nach der einkommensarme Familien einen fast doppelt so hohen Anteil ihres Einkommens für den Kita-Beitrag ihrer Kinder aufbringen müßten wie wohlhabendere Eltern.  Zudem gebe es „erhebliche regionale Unterschide“ zwischen den Bundesländern. Der Paritätische Wohlfahrtsverband hält deshalb auch eine Reform der Kita-Finanzierung für notwendig, um regionale Ungleichheieten zu beenden. (tha)





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Werbung für Gesundheitskurse der AOK Niedersachsen, Magazin „bleib gesund“, Ausgabe 2/2018