© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/18 / 01. Juni 2018

Meldungen

Gewaltsame Proteste gegen Abschiebung 

GÖTTINGEN. Bei gewaltsamen Ausschreitungen linker Demonstranten in Göttingen sind am Donnerstag vergangener Woche mindestens zwei Polizisten verletzt worden. Mehr als hundert Personen hatten versucht, die Abschiebung eines abgelehnten Asylbewerbers aus Simbabwe nach Norwegen zu verhindern. Die Protestler versperrten deswegen vorübergehend die Zufahrten zur Polizeiinspektion, wo sich der 33jährige in Gewahrsam befand. Die Beamten mußten daraufhin Einsatzkräfte aus Hannover und Osnabrück anfordern. Laut Polizei war die Stimmung unter den Demonstranten „zunehmend aggressiv“, Beamte seien „körperlich angegangen“ worden. Der Asylantrag des Afrikaners war in Göttingen abgelehnt worden, weil er über Norwegen eingereist war und laut der Dublin-Regelung daher das skandinavische Land zuständig ist. Die Polizei nahm den Mann in einer Sammelunterkunft fest, weil er sich nach Angaben der Stadtverwaltung Göttingen einer Abschiebung bereits mehrmals entzogen hatte. Am Freitag befand er sich auf dem Weg nach Norwegen. Die Polizei leitete unterdessen gegen mehrere Protestler Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruchs und Widerstands gegen beziehungsweise tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte ein. (vo)





Straße nach gefallenem Offizier benannt

Stadtallendorf. Das hessische Stadtallendorf, Sitz des Stabs der Division Schnelle Kräfte, hat eine Straße nach einem in Afghanistan gefallenen Offizier der Bundeswehr benannt. Die frühere General-Nehring-Straße heißt nun Hauptmann-Matthes-Straße. Markus Matthes war als Angehöriger der Division Spezielle Operationen am 25. Mai 2011 im afghanischen Kundus durch einen Sprengsatz getötet worden, der unter seinem Transportpanzer detonierte. Ihm wurde posthum das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit verliehen. „Als die Bundeswehr die Bitte äußerte, eine Straße nach Hauptmann Matthes zu benennen, gab es für die politischen Gremien überhaupt kein Zögern, diesem Wunsch zu entsprechen“, sagte der Bürgermeister von Stadtallendorf, Christian Somogyi, in seiner Rede anläßlich der Umbenennung. Der Kommandeur der Division, Generalmajor Andreas Marlow, betonte, die Namensgebung mache deutlich, „daß ein Offizier, ein Soldat der Bundeswehr, sowohl für uns als auch die Gesellschaft Vorbild sein kann“. Matthes bleibe als „Kamerad und Vorbild in Erinnerung“. Die feierliche Enthüllung des Straßenschilds fand in Anwesenheit des Vaters des Gefallenen sowie zahlreicher Kameraden statt. Bereits im Frühjahr war die Kaserne der Schule für Feldjäger und Stabsdienst in Hannover nach einem ebenfalls 2011 in Afghanistan gefallenen Bundeswehrsoldaten in Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne umbenannt worden. (vo)