© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/18 / 25. Mai 2018

Meldungen

Broder verzichtet auf Literaturpreis

BERLIN. Der Publizist Henryk M. Broder verzichtet auf den Johann-Heinrich-Voß-Preis. „Da läuft eine Kampagne gegen mich, gegen die ich mich nicht zur Wehr setzen will. Das ist mir alles zu anstrengend“, begründete der 71jährige vergangene Woche seine Entscheidung. Der von der Stadt Otterndorf gestiftete und mit 10.000 Euro dotierte Literaturpreis sollte Broder Anfang Juni verliehen werden. Dagegen protestierten Lokalpolitiker von SPD und Grünen (JF 19/18). Broder äußere sich „menschenverachtend über Flüchtlinge“, er sei ein „Brandstifter“, der die Gesellschaft spalte, sagte Ulla Holthausen, die in Otterndorf Mitglied der SPD-Stadtratsfraktion ist, dem Norddeutschen Rundfunk. Broder gehörte zu den Erstunterzeichnern der „Erklärung 2018“. Darin heißt es: „Mit wachsendem Befremden beobachten wir, wie Deutschland durch die illegale Masseneinwanderung beschädigt wird.“ (tha)





Selbstbehauptung: Eine europäische Krankheit

BERLIN. Um ihre regierungsfrommen Plädoyers für Angela Merkels Unrechtsregime mit einem Hauch von Expertise zu imprägnieren, nennt Juli Zeh sich gern „Schriftstellerin und Juristin“. Die Mühe darf sie sich getrost sparen, denn gedruckt und gesendet wird von ihr ohnehin alles, solange es der Zerstörung Europas durch Massenmigration  das Wort redet. Vorbild für Zeh, wie weit man im internationalen Medienzirkus als One-World-Propagandistin auch ohne Fachwissen kommt, könnte Slavenka Drakulic sein. Die 1949 geborene kroatische Schriftstellerin, Verfasserin von Dutzenden von Romanen und Myriaden von Artikeln in linksliberalen Blättern wie der Süddeutschen Zeitung, weiß dem Zeitgeist zu dienen, um an ihm zu verdienen. Wie in ihrer jüngsten Romanbiographie nachzulesen ist, die Albert Einsteins erste Frau als Opfer der „patriarchalischen Gesellschaft“ um 1914 inszeniert. Den erwünschten Ton trifft Drakulic auch in ihrem auf „Pro Asyl“ getrimmten Beitrag für die vom Auswärtigen Amt geförderte Zeitschrift Kulturaustausch (1/2018). Demnach sind es nicht  Masseninfiltration und Islamisierung, die „Europas Zusammenhalt zersetzen“, sondern ein „Virus“ namens „Nationalismus“. Der sich aufbauende Widerstand gegen den „Großen Austausch“ ist für die Kroatin, die dem Zerfall des „wohlhabendes Landes Jugoslawien“ ein wenig nachtrauert, daher eine kollektive Krankheit, die alle Europäer befallen habe, die nicht verstünden, daß es keine Völker, sondern nur „Individuen“ gebe. Und die deswegen zur „Verzerrung der Realität“ neigten. Im Unterschied zur schnatternden Schreibgans Drakulic, die „Aggressionen“ partout nur bei Einheimischen wahrnimmt, die  unangemessen auf „vermeintliche Bedrohungen“ reagieren. (wm)