© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/18 / 27. April 2018

Meldungen

Belgien: 20 Jahre Haft für Paris-Attentäter 

BRÜSSel. Ein belgisches Gericht hat den einzigen überlebenden Tatverdächtigen der islamistischen Anschläge von Paris zu 20 Jahren Haft verurteilt. Salah Abdeslam sei des versuchten Mordes an Polizisten in Brüssel 2016 schuldig, befand das Gericht am Montag. Der 28jährige erschien nicht zur Urteilsverkündung, die im Brüsseler Justizpalast unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen stattfand. Nach den Terroranschlägen in Paris war Abdeslam nach Belgien geflohen und dort untergetaucht. Monatelang wurde nach nach dem Franzosen marokkanischer Abstammung gefahndet. Bei einer Polizei-Razzia im Brüsseler Viertel Forest kam es schließlich zu einem Feuergefecht, bei dem drei Beamte schwer verletzt wurden. Wenige Tage später wurden Abdeslam und der Mitangeklagte Soufien Ayari in der Gemeinde Molenbeek gefaßt – kurz vor den Anschlägen in der belgischen Hauptstadt. Zum Prozeßauftakt hatte Abdeslam erklärt, er wolle nicht auf Fragen des Gerichts antworten. „Ich verteidige mich durch Schweigen“, sagte er. Das Gericht solle seine eigenen Schlüsse ziehen, er vertraue auf Allah. Sein mutmaßlicher Komplize Ayari machte hingegen ausführliche Angaben und räumte Verbindungen zum IS ein. Die Anschläge von vor zwei Jahren sind derweil noch nicht verhandelt worden. (ha)





Frankreich:  Strengeres Asylgesetz beschlossen

PARIS. Die französische Nationalversammlung hat ein Gesetzespaket zur Verschärfung des Asyl- und Einwanderungsrechts beschlossen. Damit sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, Asylanträge künftig schneller zu bearbeiten und härter gegen illegale Einwanderung vorgehen zu können, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. 228 Abgeordnete votierten am Sonntag abend in der entscheidenden Abstimmung für und 139 gegen die neuen Gesetze. Über Asylanträge soll dem Gesetzespaket zufolge in Zukunft innerhalb von sechs Monaten entschieden werden. Abgelehnte Asylbewerber haben dann weniger Zeit, Widerspruch einzulegen. Zudem werde die mögliche Abschiebehaft von 45 auf 90 Tage ausgeweitet. (ls)






Paraguay: Abdo Benitez wird neuer Präsident 

Asunción. Der Kandidat der konservativen Regierungspartei, Mario Abdo Benítez, ist am Sonntag mit 46,5 Prozent der Stimmen zum neuen Präsidenten von Paraguay gewählt worden. Dahinter folgte mit 42,7 Prozent der Bewerber der Radikalliberalen Partei, Efraín Alegre. Beide hatten im Wahlkampf versprochen, ausländische Investitionen nach Paraguay zu holen, um neue Stellen zu schaffen. Benítez will darüber hinaus die liberale Wirtschaftspolitik des scheidenden Präsidenten Horacio Cartes weiterführen. (ha)