© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/18 / 20. April 2018

Haltungsnote
Jedermannsland
Gil Barkei

Die „Erklärung 2018“ sorgt für Aufregung. Mit der „Antwort 2018“ haben Künstler einen Gegenentwurf konzipiert (JF 17/18). Eine der ersten Unterzeichnerinnen ist die Schriftstellerin Sybil Volks, die im Interview mit dem Deutschlandfunk nochmal nachlegt und von „pauschalisierenden, unwahren Behauptungen“ spricht. „Wir sind nicht der Meinung, daß es eine illegale Masseneinwanderung gibt, daß die Grenzen in Deutschland schutzlos offenstehen und der Rechtsstaat sozusagen wiederhergestellt werden muß.“ Sie liefert damit neue Eckdaten, mit denen der Begriff „Masse“ neu zu definieren ist. 220.000 Asylanträge 2017 und gut 45.000 allein bis Ende März 2018 (größtenteils unter Mißachtung von Artikel 16a GG) scheinen demnach eher unter die Bestimmung „Handvoll“ zu fallen. Aber legal, illegal, alles eh vollkommen egal, denn für Volks haben die Deutschen sowieso nicht das Recht – und dies stecke eigentlich hinter der „Erklärung 2018“ –, „Deutschland als ihr Eigentum qua Geburtsrecht“ zu betrachten, das „sie mit niemandem teilen wollen“. Dies sei, und damit werden mal eben flux alle Unterzeichner neben stumpfen Skinheads einsortiert,   „das alte Deutschland den Deutschen in etwas verbrämter Form“.