© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/18 / 20. April 2018

Zitate

„Wußten Sie, daß der Hebesatz der Grundsteuer für Mieter in den ärmsten Teilen Berlins über dreimal so hoch wie im Gmundner Ortsteil St. Quirin ist, wo es praktisch keine Nichtmillionäre gibt? Deshalb: Bezahlbares Wohnen, Grundsteuer abschaffen!“

Don Alphonso, Blogger, auf Twitter am 11. April 2018





„Meine lebhafteste Erinnerung an das Jahr 1968 stammt aus dem Pariser Mai, als ich vom Dachgeschoßfenster in der Ruh Bainville im fünften Arrondissement die Unruhen unten auf der Straße beobachtete. – Studenten in Mao-Anzügen attackierten die Polizisten und warfen die Autos der ‘Bourgeoisie’ um. Es sollte ursprünglich eine Revolution der Arbeiterklasse gegen die faschistische Obrigkeit werden, aber die einzigen Mitglieder der Arbeiterklasse auf diesen Straßen trugen Polizeiuniformen, und die umgekippten Autos gehörten Arbeitern aus umliegenden Geschäften und Restaurants.“

Sir Roger Scruton, britischer Schriftsteller und Philosoph, im Interview mit „Cato“, Ausgabe 3/2018





„Daß der Echo diese beiden ‘Künstler’ am Holocaustgedenktag auftreten läßt, ist an Zynismus und Rohheit nicht zu übertreffen. Eine makabre Doppelmoral, sich von den Inhalten zu distanzieren und diese gleichzeitig live und zur Primetime ausstrahlen zu wollen. Wie können Künstler, Musikbranchenheinis und andere ernsthaft dieser Veranstaltung beiwohnen, wo bleibt der Aufstand? Wie unempathisch, wie kalt muß man sein, daß man hier keinen Widerstand leistet? ‘Aber Campino hat doch was Tolles dagegen gesagt’ – genau, hat er, und er zitterte und war dann nicht konsequent genug, seinen eigenen Preis abzulehnen wie damals Marcel Reich-Ranicki. Hätte er sich für ‘10 kleine Jägermeister’ entschuldigt, wäre das glaubwürdiger gewesen. Im Publikum Prosecco trinkend rumzubuhen ist kein Widerstand, das ist nicht einmal ein Widerständchen.“

Oliver Polak, Autor und Komödiant, auf „Welt Online“ am 14. April 2018





„Höhere Hartz-IV-Bezüge und eine Rücknahme von Sanktionen würden in stetig steigendem Maße den Fremden zugute kommen. Das zu sagen ist nicht fremdenfeindlich, sondern Statistik. Es entsteht dann der berechtigte Eindruck, Hartz IV sei so etwas wie ein bedingungsloses Grundeinkommen, das auch ein Clanmitglied einer libanesischen Bande automatisch überwiesen bekomme, wie es FDP-Chef Christian Lindner formulierte. Das ist nicht das Ziel, aber zumindest ein unbeabsichtigter Effekt einer Hartz-Revision, wenn bald auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen migrationsbedingt wieder steigt.“

Rainer Hank, Wirtschaftsredakteur, auf faz.net, am 15. April 2018





„Wir können es uns nicht mehr leisten, daß wir in unserem Bildungssystem einen Erdogan-Kult mit Steuergeldern finanzieren.  Das war ein Fehler. Wir müssen die Richtigen fördern, die anderen isolieren – aber genau das Gegenteil machen wir.“

Dr. Hamed Abdel-Samad, Politikwissenschaftler und Publizist, im Sat.1-Frühstücksfernsehen, am 16. April 2018